Klassenfest

Ich kenne sowas nur als Klassenfete, und das hieß erste gebremste Übungen im Fetenfeiern in Unter- und Mittelstufe. Ohne Eltern, ohne Alkohol. Nur ein, zwei Lehrer, die blasiert das kopflose Treiben mustern und keine Ahnung, wo die Zunge genau hingehört. Das hieß 'In the air tonight', 'Mamma mia' und 'Ring my bell' und das Geräusch, wenn ein Erdnussflip beim Discofox unter deinem Schuh zerknirscht. Die inflationären Geheimnisse der Paarbildungsstrategen, die Torschlusspanik der Onanisten. Warme Cola. Es blieb immer Sprite übrig. Damals gab es nämlich noch keine Cola lemon light.

Einmal im Jahr, wenigstens hält die Schule meiner Kleinen das so, trifft man sich mit den ganzen anderen Eltern, die einem schon anlässlich der Klassenpflegschaftssitzung auf den Keks gegangen waren, macht ein Feuer, verbrennt Fleisch oder Würstchen, und jeder bringt was fürs Buffet mit. Ich erwisch immer den schrecklichen Schichtsalat von jemand anderem, dem Salz fehlt, und wenn ich was von meinem eigenen Zaziki haben will, ist das alle.

Aber es soll zum Wir-Gefühl beitragen.

Lustig war es, wenn die alkoholkranke Englischlehrerin in der Aula vor den Boxen saß, einen Becher von diesem ekelerregenden Aldi-Rotwein neben sich, und, das lange Haar von unbestimmbarer Farbe tief ins Gesicht gezogen, headbangen übte.

Hey, hey, hey,
da da da da da da da da!

Hey, hey, hey,
ein Typ dieser Stadt!

Hey, ...
...

Doch dann ...