Entensturz

ErnestoMariaKillefitt nannte Emile Entensturz einen »unglaublich fetten Virtuosen, der mannigfach Geschäftssinn bewiesen hat«. Die für damalige Verhältnisse durchaus als extrem zu bezeichnende Körperfülle des Bratpfannenkomponisten aus Ebigong war in der Tat ein Garant für gute Geschäfte, witterten doch die Zeitgenossen hinter der Fettleibigkeit einen gewissen Wohlstand, der nur durch den Verkauf hochwertiger Güter zu erklären sein konnte. Daß Entensturz vor seiner Komponistentätigkeit den Beruf eines fahrenden Metzgers innehatte, wird in den meisten Biographien jedoch konsequent verschwiegen. Unverständlicherweise, wie man heute weiß, denn beispielsweise seine Kokospflaumenspecktaschen (zart angebraten und mit einer Thymian-Note) waren mitte des 19. Jahrhunderts weit über die Grenzen Ebigongs als Delikatesse ersten Ranges bekannt und entwickelten sich - leider erst nach dem Tod ihres Erfinders - zu einem wahren Exportschlager. Insofern kann das Kulturschaffen des Emile Entensturz mit Recht als vielseitig bezeichnet werden. Im Jahre 2005 erhielt Entensturz posthum den großen ebigonesischen Metzgerorden, der nur an wirklich herausragende Persönlichkeiten der kulinarischen Zunft verliehen wird.