Nein, Leere muß man nicht annehmen, weil man sie nicht hinnehmen muß, und ein Genuß ist das »Leere-gefühl« ja nun auch nicht, sonst würde man es ja anders benennen, z.B. »Seele baumeln lassen« oder ähnlich.
Und Neues kann eine Seele sicher auch erschaffen, ohne daß sie zuvor Platz geschaffen hat durch eine entstandene Leere. Aber wenn das Gefühl der Leere nun schon mal da ist, dann ist es doch durchaus ein Zeichen dafür, daß es Platz zum Neuanfüllen gibt.
Oder soll ich Leere anders benennen, z.B. »Schlußstrich« oder »Brocken-vor-die-Füße-werfen« oder »Durchblick auf Nichts bekommen« oder ........ . Aber was ändert denn schon groß die Benennung, wenn die Sache an sich dasselbe bleibt.
Am besten ist es natürlich, wenn man zu Vorhandenem einfach nur Neues addiert, sozusagen, als würde das Vorhandene nur ein wenig zusammenrücken, oder eine quasi Horizonterweiterung entstehen, aber passiert das wirklich so. Kommt das von selbst, also ohne den Antrieb etwas Neues zu suchen, weil eben etwas fehlt oder verloren gegangen ist?
|