Billigwein

Herault Rouge, oh weingewordener Albtraum, wie mannigfach sprachen wir dir zu im Stifte zu St. Johanni. Nie seither wurde eine WG so köstlich gelabt; der Götter preisgünstigster Nektar wurde uns zuteil und verzehrte unsere spaghettigestählten Kehlen. Oh SB-Halle, du gute, wie gastlich hast du uns empfangen, uns durstig Suchende, immer hattest du einen guten Tropfen auf Lager. Und ach, Herault, du göttlicher, nie hast du uns enttäuscht, warst immer wert der beiden lieblichen Markstücke, die in die freundlich ausgestreckte Hand der braven Verkäufersfrauen wir zu legen die Freude hatten.

sehr amüsant auch auch die kultiviert gehaltene trinkempfehlung eines mäßig bis schmackhaften rotweins meiner lieblingsdiscountkette: »Schmeckt am besten bei 16-18 Grad, zu Teigwaren, Fleisch - oder in geselliger Runde.«
Ich denke, dass derartige Empfehlungen des Herstellers ein guter Indikator dafür sind, dass man diesen Wein besser erst als dritte oder vierte Flasche serviert.

Etwas gruselig die klein gehaltene Aufschrift auf einem Einliter-Tetrapack einer Billiganbieterkette, den ich einmal auf Bitten eines dort mit Hausverbot belegten Nichtseßhaften für 1, 99 DM erstand: »Ein Verschnitt aus Weinen verschiedener EU–Länder«.