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Haydn - ein überragender Musiker, der zu seiner Zeit wohl als größtes Genie aller Zeiten gefeiert wurde, heute aber ein wenig im Schatten Mozarts und Beethovens steht.
Einerseits kann ich das ein wenig nachvollziehen, da mir die beiden anderen Meister an sich auch noch etwas mehr bedeuten, aber es ist auch ein wenig ungerecht, da sie beide Haydn eine Menge zu verdanken hatten - der junge Beethoven knüpft, besonders als Sinfoniker, sehr direkt an Haydns Spätwerk an.
Haydn war es, der die Gattung der Sinfonie so weiterentwickelt hat, daß daraus eine der größten Kunstformen der Instrumentalmusik entstand. Insofern waren sie alle seine Erben: nicht nur Mozart und Beethoven, sondern auch Schubert, und jene, die später kamen, von Brahms und Bruckner bis hin zu Mahler.
Wenn man zwischen apollonischer und dionysischer Seite der menschlichen Natur unterscheidet, dann war Haydns Werk mit seiner Heiterkeit und geradezu klassischen Ausgewogenheit eindeutig das eines apollonischen Künstlers.
Bei alledem war er wohl freundlich, hilfsbereit und für einen großen Künstler auch vergleichsweise bescheiden. Leider war er sehr unglücklich verheiratet.
Das Haydn-Jahr ist ein angemessener Anlaß, an ihn zu erinnern, und noch besser, seine Musik zu hören. Wir können uns glücklich schätzen, daß Haydn gelebt hat.
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