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Schmidt schrieb am 15.10. 2001 um 14:04:39 Uhr über

hodenkrebs



Schlechte Samenqualität kann
Ausgangspunkt für Hodenkrebs sein

Kopenhagen (ple). Möglicherweise gibt es tatsächlich, wie
vermutet, einen Zusammenhang zwischen schlechter Samenqualität
und der Entstehung von Hodenkrebs. Denn in einer dänischen und
britischen Untersuchung des Spermas von mehr als 32 000
Männern stellte sich eine enge Assoziation zwischen beiden heraus:
Männer mit Fertilitätsstörung hatten ein höheres Risiko, später
Hodenkrebs zu bekommen, als fertile Männer, nämlich um das
Anderthalbfache.

Es handelt sich bei der Untersuchung um eine Kohortenstudie unter
anderem der dänischen Krebsgesellschaft. Daran haben 32 442 Männer
teilgenommen, deren Sperma zwischen 1963 und 1995 retrospektiv
analysiert worden ist. Die berücksichtigten Parameter waren die
Samenkonzentration, die Beweglichkeit der Spermien sowie der Anteil
morphologisch veränderter Spermien im gesamten Sperma.

Die statistische Auswertung der Daten ergab, daß das größte Risiko,
Hodenkrebs zu bekommen, Männer mit wenig Spermien hatten, die zudem
schlecht beweglich und pathologisch verformt waren, etwa durch
abgeknickte Flagellen. Zudem war das Risiko der Männer, an Malignomen
des Verdauungstraktes zu erkranken, ebenfalls erhöht. Männer in einer
heterosexuellen Partnerschaft hatten ein 1,6fach höheres Risiko,
Hodenkrebs zu bekommen, im Vergleich zu den Männer der gesamten
dänischen Bevölkerung.

Hodenkrebs entsteht bekanntlich bei den meisten Patienten noch vor dem
40. Lebensjahr. Dies ist ein Hinweis darauf, daß die zugrunde liegenden
zellulären Vorgänge sehr früh im Leben, wenn nicht sogar bereits während
der Fetalentwicklung beginnen, wie es in einem Kommentar zur Studie
heißt, die von der Zeitschrift »British Medical Journal« (321, 2000, 789 und
781) der Öffentlichkeit vorgestellt worden ist.

Ursache könnte demnach sein, daß bereits Sertoli-Zellen, die die
Keimzellentwicklung steuern, pathologisch verändert sind. In der Folge
würden die Gonozyten in den Hoden bleiben und Ausgangspunkt für ein
Carcinoma in situ sein. Innerhalb von fünf Jahren entwickelt sich
bekanntlich jedes zweite Karzinom in einen invasiven Tumor.

Stichwort

Hodenkrebs

Hodenkrebs ist der häufigste bösartige Tumor bei Männern
im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Zur Zeit werden in
Deutschland etwa 2 600 Neuerkrankungen pro Jahr
registriert. Nach einem Maldescensus testis ist das Risiko,
einen Hodentumor zu entwickeln um das Vier- bis
Sechsfache erhöht. Leitsymptom ist eine schmerzlose
Größenzunahme des Hodens. Bei einem Drittel der
erkrankten Männer besteht eine uncharakteristische
Schmerzsymptomatik oder ein »Schweregefühl«. Bei
rechtzeitig erkanntem Tumor liegt die
Fünf-Jahres-Heilungsrate bei fast 100 Prozent.


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