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Meinungsfreiheit ist wichtig. Überall. Auch bei stabilem Außenfeind. Wer auch immer gerade angefeindet wird. Bald ist wieder Totensonntag. Ich war schon neugierig auf die Gesichter und die Gedanken. Neugersdorf als Zentrum des Deutschen Reiches fand ich witzig. Fast so witzig wie die These von der Hohlerde. Und wenn die Meinung noch so abwegig zu seine scheint, mir ist wichtig, dass sie auch außerhalb der Geschlossenen ausgesprochen werden kann. Egal, wie einsam sie ist. Und wenn irgendeine Struktur diese Meinungsfreiheit begrenzt, ist die Struktur krank. Was mir Angst macht, ist der ausgedehnte Polizeischutz bei Arztdemonstrationen, die veränderte Ampelschaltung, bloß damit die ihre Meinung unabhängig von meinem Tagesplan demonstrieren können. Das engt ein. Die fordern mehr Geld, obwohl ich selbst kaum genug zum Leben habe, bei den 222 Euro Krankenversicherung monatlich. Nur für das bißchen Neuroleptika. Bin immer noch sauer. Von heute auf morgen in der Geschlossenen, nur weil ich gesagt hatte, was ich dachte. Und per Amtsgerichtsentscheid mit Neuroleptika zugedröhnt. Acht Jahre arbeitslos. Nein, die NPD ist nicht das Schlimmste, was mir passieren kann. Schlimmer ist, dass ich nicht immer und überall sagen oder schreiben kann, was ich denke, ohne weggespritzt zu werden. Das macht mir Angst. Und die gruslige Häufung von Unfällen beim Blasten. Aber die muss ich eben noch genauer dokumentieren, um sie allmählich zu begreifen.
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