Schick: Christian Gottlieb S., Maler, geboren zu Stuttgart am 15. August 1776 (nicht 1779 s. Repert. f. Kunstwissensch. Jg. 9. 1886 S. 118 f.), † daselbst am 7. Mai 1812 (falsche Todesdaten s. ebenda), war der Sohn eines Schneiders und Schankwirths. Obwohl nicht ganz einverstanden mit der Wahl einer Kunstlaufbahn ließ ihn der Vater doch im J. 1787 als Oppidaner mit der Bestimmung „Künstler“ in die Karlsschule eintreten. Der Knabe schloß dort Freundschaft mit einem jungen Israeliten, Moses Benedict, welcher Bildhauer werden wollte, aber später zum Handelsstand übertrat und mit einem Bruder in Stuttgart ein angesehenes Bankhaus gründete (vgl. Sechs Briefe von Chr. G. Schick an M. Benedict in der Schwäb. Kronik Jg. 1885 S. 1985 f.). Die Jungen schwärmten mit einander auf Waldspaziergängen und lasen zusammen Shakespeare. Schick’s Lehrer in der Malerei war Professor Ph. Fr. Hetsch, welcher, selbst ein Meister blühender Farben, das coloristische Talent des Schülers frühe zu wecken verstand; er erwirkte ihm beim Vater die Erlaubniß, sich ganz der Malerei zu widmen und setzte seinen Unterricht fort, auch nachdem im J. 1794 die Karlsschule aufgehoben war. Jedoch schon im J. 1797 finden wir den Jüngling im Atelier des Bildhauers Dannecker, der damals in Ermanglung einer öffentlichen Kunstschule junge Leute, Maler wie Bildhauer, zur Weiterbildung aufnahm. An die Person dieses Lehrers, in welcher S. das Genie verehrte und den Humoristen liebte, schloß er sich mit lebhaftester Hingabe an und wollte später alles, was er in der Kunst habe und wisse, nur ihm allein zu danken haben. Die Stuttgarter Staatsgallerie besitzt von seiner Hand ein Bildniß von Dannecker’s erster Frau und ein Brustbild von Dannecker selbst, das durch seine scharfe Auffassung und geschickte Ausführung überrascht.
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