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Hobbyfotograf schrieb am 28.3. 2022 um 19:31:06 Uhr über

Umkehrentwicklung

Unter dem Stichwort Filmentwicklungsdose hatte ich beschrieben, dass in der schwarzen Entwicklungsdose eine durchsichtige Spirale steckt, in die der Film eingefädelt ist. Es gibt eine ganze Reihe Leser, die angefragt haben, warum die Spirale durchsichtig ist.

Eine Filmentwicklungsdose soll möglichst universell für verschiedene Arten von Filmen und deren unterschiedliche Entwicklungsverfahren geeignet sein. Diafilme benötigen eine Umkehrentwicklung. Das bei einer Entwicklung üblicherweise entstehende Negativ muss also umgekehrt werden, also zu einem Positiv gewandelt werden. Die wenigsten (Hobby)fotografen wissen, dass sich z.B. mit einem normalen schwarz-weiß Negativfilm auch schwarz-weiß Dias herstellen lassen. Dafür sind zwei aufeinanderfolgende Entwicklungen des Films erforderlich.

1. Negativentwicklung. Hier wird ein wesentlich kontrastreicher arbeitender Entwickler verwendet als wenn ein Negativ erzeugt werden soll.
2. Auflösen des Silberbildes. In einem speziellen Bleichbad wird das durch die Negativentwicklung entstandene schwarze metallische Silber aufgelöst. Der Film sieht danach mehr oder weniger weiß aus. Weiß, weil bislang nicht verwendete Teile der lichtempfindlichen Schicht (Silberbromid) noch vorhanden sind.
3. Umkehrbelichtung. Ziel ist es, die Stellen des Films zu schwärzen, die wenig oder gar nicht belichtet wurden. Das funktioniert durch eine möglichst gleichmäßige Belichtung des gesamten Films. Dafür wird der durchsichtige Einsatz mit dem Film aus der Entwicklerdose herausgenommen und unter eine Lampe gehalten. Damit diese Belichtung möglichst gleichmäßig wird, wird der Film hin und her gedreht, um ihn von allen Seiten zu belichten. Mit einem schwarzen Doseneinsatz würde das nicht funktionieren.
4. Umkehrentwicklung. Jetzt werden die verbliebenen, unbelichteten Teile der Filmschicht entwickelt. Dabei werden die Bereiche schön schwarz, die bei der Aufnahme kein Licht abbekommen haben. Die Bereiche, die bei der Aufnahme viel Licht bekommen haben, bleiben klar, weil dort die lichtempfindliche Schicht verbraucht ist und das bei der ersten Entwicklung entstandene Silber aufgelöst ist.

Auf ähnliche Weise lassen sich auch Farbdias herstellen. Jedoch lassen sich Farbnegativ-Filme nicht zu ansehnlichen Dias entwickeln. Das liegt daran, dass Negativfilme andere Schichtfarbstoffe enthalten als Diafilme. Die Absorptionsmaxima bei Negativfilmen sind gegenüber Positivfilmen (Diafilmen) etwas weiter in Richtung infrarot und ultraviolett verschoben. Damit funktioniert die optische Informationsübertragung zum Farb-Papierbild zuverlässiger.



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