Wichsfrosch

Der Wichsfrosch hätt sich ja nicht so anstellen müssen. Einfach nur das Geld herausrücken sollen hätt er, so wie die Anderen sonst auch. In diesem Teil von Berlin muß man schließlich damit rechnen, als Sack seinen Teil abgeben zu müssen.

Aber nein, der glubschäugige Eunu glaubt, er könnt seine eigenen Regeln aufstellen. Mit ner schwachen Frau wirder schon fertig. Und fast hätt er auch noch recht behalten. Der Trick war uralt. So alt, daß schon keiner mehr dran denkt. Ganz verängstigtes Jüngelchen kramt er mit zitternden Händen seine Valuta ausser Tasche. Und vor lauter Angst läßter sie dann fallen.

Aber da hat er sich geschnitten. Wirklich! Genauer gesagt hatte Matike ihn geschnitten. Ihre Reflexe waren wie immer blitzschnell, und sie hatte gelernt sich auf sie zu verlassen. Nun ja, der Stoff hatte vielleicht ein bißchen Wirkung gezeigt, aber es reichte immer noch. Sie fing den Tritt, den der Wichsfrosch ihr beim Bücken verpassen wollte, mit'm Messer ab.

Scheiße nur, daß das Messer dann steckenblieb. Matike brauchte nen 'blick, um die neue Lage zu schnallen. Nutzte der Kerl für ein paar satte Knaller gegen ihren Kopf. Aber was er wohl nicht gedacht hatte, Matike danach noch nicht off. Da ging es erst richtig rund. Was genau geschah war ihr auch nicht mehr klar. Irgendwie kam das Messer doch wieder raus und schlitzte den Wichsfrosch-Hals.