N. ist sicherlich schon fertig mit ihrem Roman. Sie kennt ja diesen Verleger, diesen charismatischen Menschen, neben dem ich nur ein kühles Lüftchen bin.
Warum versucht N. ihre Fältchen zu übertünchen? Eigentlich stehen die ihr gut.
Erst schrieb sie, sie hätte gekündigt - was ich für einen ganz schön mutigen Schritt hielt. Dann, als wir an diesem Ufer zusammensaßen, fragte sie völlig erstaunt: »Waas, gekündigt? Nein.«
Sie habe sich krank schreiben lassen für den Rest des Jahres. Da war gerade Mai, oder so.
Sie habe manchmal Angst vor den Deutschen. OK, konnte ich verstehen.
Sie habe nicht vor, wieder mit einem Verrückten zusammen zu sein.
Ich fragte, ob sie denn schon einmal mit einem Verrückten zusammen gewesen sei. Wahrscheinlich war schon die Frage falsch.
Ich streichelte ihr über die Stirn. Ihre Matratze war von der Nasa.
Natürlich schliefen wir schlecht.
Dann, später, hielt sie mich für einen guten Freund. Aber nur solange wir in der Stadt waren. Ich kam mir vor wie ein kleines Kind. Oder wie eine exotische Pflanze, die sie gerade gepflückt hatte.
35 Grad auf der Autobahn. Ein schriftliches Mißverständnis. Sie beschimpfte mich aufs Gröbste. So, wie ich das aus Beziehungen schon gewohnt bin.
Oh, nicht schon wieder, dachte ich.
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