vampir

Eigentlich habe ich keine Angst, nachts alleine durch die Straßen zu gehen und überfallen zu werden. Manchmal würde es mich sogar reizen, einen finsteren Zeitgenossen in die Mangel zu nehmen, dass ihm Hören und Sehen vergeht.

Neulich kam ich kurz nach Mitternacht am Friedhof vorbei. Plötzlich griff ein Arm nach mir, der sich nicht abschüttelt lassen wollte. Mit meinen über 40 cm Oberarmumfang werde ich damit normalerweise leicht fertig. Er zerrte mich aber mit eisernem Griff durch die Hecke.

Im Mondlicht sehe ich ihn endlich. Woher nimmt dieses spacke, blasse Wesen nur diese Bärenkräfte? Seine Arme umschlingen von hinten meinen Körper, ohne dass ich ihm etwas entgegensetzen kann. Dann spüre ihn, den Biss in meinen Hals, und es wird mir schwarz vor Augen.

In einer Gruft komme ich wieder zu mir. Ich fühle mich blendend und noch viel stärker als früher. Locker könnte ich jetzt seine dünnen Ärmchen zerbrechen. Aber ich habe überhaupt keine Ambitionen, mich meinem neuen Meister zu widersetzten.