Frauenzimmer

Also Frauenzimmer heißen Mandy, Tanja, Bianca oder so und trinken »Kleiner Feigling« mit Prosecco und haben viel Kosmetik im Gesicht und möglicherweise Dauerwellen, aber auf jeden Fall eine leichte Sonnenstudio-Bräune und enorm naturblonde Haare mit dunklem Haaransatz, und unterhalten sich über die doofen besoffenen Laberpötte (aber die waren ja sooo süüüß), wo (sic!) sie auf Mallorca kennengelernt haben. Danach gehts entweder unter die Sonnenbank und dann in die Disse, wo heute Ladies-Night hat, oder, wenn die Frauenzimmer im Alter schon etwas fortgeschritten sind, erst zur Soze und dann ins Jever-Eck, die Scheidung begießen. Je nachdem.

dat is ja so 'n Ding mit der Sprache, die ständig in Bewegung und Veränderung ist, gibt es denn ein Gegenteil zu Feinkost? oder was ist der Unterschied zwischen einer Kaffee-Mühle und einer Windmühle? So ist das auch wohl mit dem Frauenzimmer, das ist abwertend, ein Herrenzimmer gab es offiziell so im Viktorianischen Zeitalter und das gibt's auch heute noch, wenn man ein Zimmer so benennt und vorzüglich auch so benützt, eben für etwas angestaubte Herren. Gell!

sind - wie das Wort sagt - Zimmer für Frauen.

Vor ein paar Jahren, also so etwa im Mittelalter, sprach man auch von Kemenate, was wiederum von »Kamin« kommt, denn in den Burgen konnte man im Winter nicht alle Räume heizen. Die Frauen waren aber wohl schon damals verfrorener als die Männer, weshalb die Frauenzimmer - oder Kemenaten - eben beheizbar waren.