Wer vom Grund her alles psychologisch durchdrungen hat, könnte denken, dass Lehrplanersteller kleine Paganinis sind, die zwar aus blindem, jedoch immernoch bestem Gehorsam handeln. Die reinste Ehrfurcht ist es, die sie die Gaussche Formel und Ähnliches in alle Schulen des Landes tragen lässt. Ich habe es wissen wollen: Sitzen etwa im Ministerium solche Paganinis, Bildungsteufelsgeiger ? Mir fiel auf, dass sie alle Jahre wieder voneinander abschreiben. Sie entdecken dabei selbst nicht, dass es unnützes Wissen ist. Nur ein echter Paganini würde bemerken, wenn Unnützes vorgegeigt würde, für die Andern, die Bewunderer, zählt alles zur Kunst. Also sind sie selbst keine Paganinis und wollen aber wie welche sein. Diese Fehlerwartung, die sie von sich haben, transferieren sie in Schullehrpläne. Und nicht zuletzt fällt einem auf, dass Schule in Kindheitstagen einen ungeheuren Raum bei uns einnimmt. Wir kennen seit 100 Jahren nichts anderes, darum fällt uns das nicht auf. Tatsächlich schuften die Kinder in den Schulen wie Tiere, wie die Ochsen. Es sind ja auch sehr viele Tage zu füllen mit Stoff und ich habe den Verdacht, dass es eigentlich nur wie Bildung aussehen soll, damit die Stunden zusammenkommen, und die Alten die Hände frei haben zum arbeiten. Mehr ist seit 100 Jahren nicht dahinter.
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