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wuming schrieb am 17.5. 2007 um 01:19:16 Uhr über

musiker


Pere Ubu
Gründung: 1975
Genre: Punk/New Wave
Avantgarde
Garagenrock
Progressive Rock
Website: http://ubuprojex.net/
Gründungsmitglieder
Gesang: David Thomas
Gitarre/Bass: Peter Laughner
Gitarre/Bass: Tom Herman
Gitarre/Bass: Tim Wright
Synthesizer: Allen Ravenstine
Schlagzeug: Scott Krauss
Weitere ehemalige Mitglieder
Gitarre: Mayo Thompson
Gitarre: Jim Jones
Bass: Tony Maimone
Schlagzeug: Chris Cutler
Aktuelle Besetzung
Gesang: David Thomas
Gitarre: Keith Moliné
Bass: Michelle Temple
Synthesizer, Theremin: Robert Wheeler
Schlagzeug: Steve Mehlman
Pere Ubu ist eine Band aus Cleveland in Ohio. Der Bandname setzt sich zusammen aus Namen der Hauptfigur des Theaterstücks Ubu Roi (dt.: König Ubu) von Alfred Jarry und dem französischen Wort pere (dt.: Vater).

Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
1 Geschichte
2 Musik
3 Diskografie
4 Solo-Projekte
5 Literatur
6 Weblinks



Geschichte [Bearbeiten]Im Jahr 1974 gründete David Thomas die Band Rocket From The Tombs. Nach künstlerischen Differenzen zwischen den Mitgliedern löste sich die Band 1975 auf. Thomas und Peter Laughner gründeten Pere Ubu, während die anderen Mitglieder von Rocket From The Tombs später als Dead Boys bekannt wurden. Pere Ubu wuchs um weitere Mitglieder an und nahm schon im September 1975 ihre erste Single 30 Seconds Over Tokyo auf. Anfang 1976 folgte die Single Final Solution. In Ermangelung eigener Kompositionen spielte die Band bei Live Auftritten zunächst viele Coverversionen, darunter Lieder von den MC5, The Stooges oder The Velvet Underground. Den Single-Veröffentlichungen folgten Auftritte im Max's Kansas City Club in New York und einigen Clubs in Cleveland. Nach einigen Umbesetzungen in der Band kam es Mitte 1976 zur Veröffentlichung der dritten Single Street Waves.

Diese Single war es auch, die Cliff Burnstein, einen A&R-Mann von der Plattenfirma Mercury Records, auf die Band aufmerksam machte. Jedoch hielt Burnstein seine Firma nicht für das geeignete Label, versicherte jedoch, bei einem Gespräch mit Thomas, der Band seine Unterstützung. Zwei Wochen später zeigte auch Chrysalis Interesse an Pere Ubu. Damit unter Druck gesetzt, schuf Bernstein das Label Blank Records eigens für die Band, das dann als Unterlabel von Mercury betrieben wurde. Darauf erschien dann im Februar 1978 das erste Album The Modern Dance. Nach einer Tournee durch die USA und Europa erschien im gleichen Jahr noch das Album Dub Housing. Auch im darauf folgendem Jahr tourte die Band. In Europa sollte die Band zusammen mit Nico und The Red Crayola touren. Nachdem 1979 das dritte Album New Picnic Time veröffentlicht war, und die Band in San Diego einen Auftritt vor nur fünf Zuhörern hatte, verließ der Gitarrist Tom Herman die Band und wurde durch Mayo Thompson von The Red Crayola ersetzt. Im Grunde war The Red Crayola mehr ein Projekt um Mayo Thompson, mit ständig wechselnden Mitgliedern, so dass die nächste Veröffentlichung, an der Pere Ubu komplett beteiligt war, das Album Soldier Talk unter dem Bandnamen The Red Crayola war.

Pere Ubu veröffentlichte noch zwei weitere Alben, die von Kritikern hoch gelobt wurden. Doch innerhalb der Band gab es zunehmend Spannungen. David Thomas versuchte sich seit 1982 in verschiedenen Soloprojekten und veröffentlichte darin sechs Alben. Auch die Bandmitglieder Scott Krauss und Tony Maimone fanden eine neue Band namens Home & Garden. Pere Ubu schien aufgelöst, ohne dass es jemand verkündet hatte.

Mit dem Album The Tenement Year erwachte die Band 1987 wieder. Für das folgende Album Cloudlands konnte man Stephen Hague als Produzenten gewinnen. Dessen Erfahrungen mit den Pet Shop Boys und New Order bescherten die eingängigsten und poppigsten Songs der Band. Es folgten weitere Studio- und Live Alben aber auch vieles aus der Frühen Phase der Band wurde wiederveröffentlicht.

In der ganzen Geschichte der Band war David Thomas als einziger vom Beginn bis heute dabei. Die weiteren Mitglieder verließen teilweise die Band, um etwas später wieder zurückzukehren. Andere wie Alan Greenblatt z.B. hatten nur ein kurzes Gastspiel. Die Soloprojekte von Thomas zwischen 1982 und 1987 sind im Prinzip die Weiterführung von Pere Ubu. Denn viele der ehemaligen Pere-Ubu-Mitglieder wirkten bei den Soloprojekten von Thomas mit. Ähnlich inkonsequent erscheint die Veröffentlichungspraktik der Band. Erschien das erste Album noch unter der Obhut des Mercury Labels, wechselte man für das zweite schon zu Chrysalis. Darauf folgte die vertragliche Verpflichtung bei Rough Trade Records, die am längsten dauerte, um dann wieder bei Fontana unter Vertrag zu stehen. Daneben gab es noch Zwischenstationen bei weiteren Labels. Aktuell ist das Glitterhouse-Label mit den Veröffentlichungen neuer Alben betraut.

Erfolge in den Charts konnte die Band nicht erreichen. Dennoch fanden ihre Veröffentlichungen immer große Beachtung.


Musik [Bearbeiten]Die Musik von Pere Ubu in eine Stilrichtung einzuordnen, ist nahezu unmöglich. Auf der offiziellen Webseite der Band bezeichnet sie sich selbst schlicht als eine Rockband. In ihrer Anfangszeit wurde die Band vor dem Hintergrund der Punk-Bewegung auch als Punkband kategorisiert, später dann als Vertreter der New Wave.

Die Schwierigkeit einer Kategorisierung ließe sich damit begründen, dass die Band enorm viele Einflüsse verarbeitete. Doch das alleine reicht nicht aus. Die Art und Weise im Umgang mit den Strukturen, im Aufbau und Arrangement der Songs erzeugt zusätzlich Verwirrung. Ein Stilmittel der Band ist z.B. die Verwendung eines analogen Synthesizers, der scheinbar der Logik folgt, sich allem zu unterwerfen, nur nicht dem Willen der Band. So entsteht ein vorsätzliches Stören/Zerstören der Songs auf der Basis einer scheinbaren Chaotik. Des weiteren betrachtet die Band Kompositionen wie ein Puzzle, das sich immer wieder anders zusammenfügen lässt, weil jedes Teil zum anderen passt. Damit ist das Auflösen herkömmlicher Songstrukturen ein zentraler Aspekt in der Musik von Pere Ubu. Die Produktion des organisierten Chaos wird unterstützt durch den eigentümlichen, sehr emotionalen und daher weniger disziplinierten Gesangstil und die hohe, aber voluminöse Stimme von David Thomas. Innerhalb eines Liedes vermag er von Aggressivität zu kläglichem Wimmern zu wechseln, unterbrochen von wabbelnden Glucksern. All dies bewegt sich in allen Möglichkeiten, die Rock und Pop zu bieten haben. Ein Übergriff zu improvisatorischen Strukturen, wie der Jazz ihn zu bieten hat, findet nicht statt.

Als Alan Bangs Ende der 70er Jahre eine zweite Radiosendung auf BFBS neben dem etablierten Nightflight machen durfte, in der »andere« Musik gespielt werden sollte, benannte er sie in Ermangelung einer wirklich treffenden Kategorie nach dem ersten Album von Pere Ubu The Modern Dance.

Wenn auch eine Kategorisierung der Musik nicht möglich ist, so kann man die Band jedoch musikalischen Epochen zuordnen, in denen es Ähnliches gegeben hat, zum einen die psychedelische Phase des Garagenrock der 1960er und die Überleitung zum Progressive Rock der 1970er, ferner die Zeit des Punk und die damit entstandenen experimentellen Bands der Avantgarde. So funktioniert die Band als Bindeglied von The Velvet Underground, den frühen Pink Floyd, The Fugs und The Red Crayola über Faust, Soft Machine und Captain Beefheart bis Brian Eno und This Heat.


Diskografie [Bearbeiten]Rocket From The Tombs

A Night Of Heavy Music (Musikkassette, 1975)
The Day The Earth Met The... (Anthology, 2002)
Rocket Redux (2004)
Pere Ubu

The Modern Dance (1978)
Datapanik In The Year Zero (Anthologie, EP, 1978)
Dub Housing (1978)
New Picnic Time (1979)
The Art of Walking (1980)
Don't expect Art (Bootleg) (1980)
390 Degrees of Simulated Stereo (Live Aufnahmen, 1981)
Song of The Bailing Man (1982)
Terminal Tower (Singles Zusammenstellung, 1985)
The Tenement Year (1988)
Cloudland (1989)
One Man Drives While The Other Man Screams (1989)
Worlds In Collision (1991)
Story Of My Life (1993)
Raygun Suitcase (1995)
Datapanik In The Year Zero (Anthologie, CD Box, 1996)
Pennsylvania (1998)
Apocalypse Now (Live Aufnahmen, 1999)
The Shape of Things (Live Aufnahmen, 1999)
St Arkansas (2002)
Why I Hate Women (2006)
Why I Remix Women (Tour-only Remixes von »Why I Hate Women«, 2006)

Solo-Projekte [Bearbeiten]David Thomas And The Pedestrians
David Thomas & His Legs
David Thomas And The Wooden Birds
Tripod Jimmy
Peter Laughner
Home & Garden
Easter Monkeys
David Thomas And Two Pale Boys

Literatur [Bearbeiten]Albrecht Pilz: Pere Ubu. In: Humann/Reichert (Hsg.): Rock Session 4. Rowolth, Reinbek, 1980, S. 381-383
Diedrich Diederichsen: Pere Ubu/Red Crayola. In: Sounds. 4/1981. Sounds Verlag GmbH, S. 32-35
Steven Grant/Ira Robbins/David Sprague: Pere Ubu. In: Trouser Press, TrouserPress.com - Pere Ubu (engl.)

Weblinks [Bearbeiten]Ubu Projex, Offizielle Webseite
Ubu Dance Party, Französische Webseite
Ein Portrait auf der Seite des ORF
Rocket From The Tombs Webseite


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