Gericht

Als junger Refendar Anfang der neunziger Jahre hatte ich vor der Justiz eine ungeheure Hochachtung. Ich sah in ihr das letzte funktionierende Subsystem dieser Gesellschaft, zu dem die einzelnen noch halbwegs Vertrauen haben - das halbwegs Vertrauen verdient.

Heute, nach über zehn Jahren, nach acht, fast neun Jahren Anwaltstätigkeit ist die Erkenntnis bitter: sie taugt nichts mehr.

Ein Quentchen Neugier, das als Zündschnur sich geriert.
Ein Eimer Unflat, aus der Herzburg schnell geleert.
Allein der Nachbar, der auf unsre Hautwand stiert.
Und schale Unlust, die sich selbst nicht mehr vermehrt.

Die Handvoll Kräuter, die von keinem uns benannt.
Und tristes Schweigen, aus sich selbst heraus zu viel.
Allein der Schatten, den ich an der Fessel fand.
Die tiefen Träume in uns, weiter ohne Ziel.

Ich bin das jüngste und 31 Jahre gut durchgesotten.
Warte, warte noch ein Weilchen, dann kommt er auch
zu dir, mit dem Hackehackebeilchen und macht Leberwurst aus dir !
Okay.Komm und mach das mit mir.
Ich bin zusätzlich noch ein echter Räucherfisch
und damit beinahe unbezahlbar. Meine selbstbeweihräucherten Innereien fallen bestimmt
unters BTMG. Ich vermute, bald bin ich Rohopium fürs Volk. Ich, das kleine gemeine Garfield mit dem denkwürdigen Humor.
Werdet ihr mich wirklich aufessen ?
Naja, wenn's sein muss.
Spätestens dann wird endlich jeder kapieren,
dass Religion so rein gar nichts für Kinder ist.

Manch einer mag jetzt hier an Gerichtsverhandlungen denken, aber ich als Hobbykoch denke eher an was Eßbares.