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Im einen Augenblick, nämlich, Volksbühne den soundsovielten elften (29.?), Chicks On Speed-Konzert, schöne Vorband »Raincoats«, achtzigerjahre-Urgestein, Mittvierzigerinnen mit lustigen Topffrisuren, und von lieblichem Wuchs, aber ein Konzert mit vielen Pausen, in der öden Volksbühne, wo die Theaterkasper regieren, ins Theater geht unsereiner ja noch ungerner als ins Kino, denn was im Fernsehen nicht funktioniert, also Theater und viel vom Kino, das kann dem Volk, also mir, nicht recht sein! Auf jeden Fall, in der Pause gelangweilt, und dann an einem Klavier einen Kasperjazz hineingefräst, schon beim ersten Versuch die Pitbullfresse am Bierausschank, ne, hat gemeint, »Eh alta! Lassn!«, so von wegen sonst aufs Maul, ich aber sehr besoffen, und dann gleich nochmal einen Jägermarsch ins Klavier gefräst, und dann, weil da ja vol die internationalen Hipsterbuben waren, so voll das auslandsmädchen setzt sich an die Seite ne? und sagt daß ich einen Bebop in das Klavier fräsen sol, ich natürlich geehrt wie ein Depp, und fräse fleisig einen dummen Bebop oder was ich dafür verkaufen kann, linker Hand Oktavzweitonprogressionen nach Art von Peter Lustig, rechter Hand blödestes Tüdeldidü, und dann kommt der böse Bube nochmal und sagt ich soll lassen, und ich weiter, und dann ein anderer, und sie werden immer berlinerisch böser, und dann klage ich dem lieben Stefan mein Leid, was das denn für ein Wichser wäre, der mir hier das Klavier verbietet, und das hört der, und will mich schlagen, draußen, obwohl er offiziell in diesem Kunstbürgerinstitut als Bierausschank angestellt ist, und ich nur so »ho ho!«, und er so »könn wa jerne roos jeeehn!«, und ich so »hä??? Wieee?«, und er, und so weiter, aber ich war so besoffen daß ich mich später bei ihm noch entschuldigt habe, dafür das er mich schlagen wollte wahrscheinlich, aha, und so besoffen das ich mit Stefan und der dänischsten aller Däninnen in das komische Rio bin, ohweh, so ein doofer Klub...
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