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Christine schrieb am 1.1. 2013 um 10:06:35 Uhr über

Krebs

bei der gynäkologischen krebsvorsorge wird ein abstrich der gebärmutterschleimhaut im rahmen einer spiegelung gewonnen. die zellcharakteristik wird mikroskopisch bewertet. treten veränderte kernreiche strukturen in einem bestimmten übermaß auf, rät der pathologe dem gynäkologen zu einer veränderung. da er hofft, dass das auftreten der neuen zellen lokal begrenzt ist, empfiehlt der gynäkologe der frau dann das keilförmige entfernen des bereichs, in dem er den abstrich gewonnen hatte. stellt sich bei der feingeweblichen untersuchung des danach entfernten konus heraus, dass die ränder nicht frei von diesen kernreichen zellen sind, gibt es mehrere entscheidungsmöglichkeiten, je nach zellcharakteristik, wie auch immer der pathologe sie mutmaßt. bestrahlung, chemotherapie und op. die reaktion dessen, der den konus nicht im gesunden entfernt hat, wird je nach gesprächsverlauf in den mehr oder weniger nachdrücklich geäußerten wunsch nach einer entfernung von gebärmutter, anhangsgebilden und halteapparat, also den bindegewebsstrukturen mit den nächsten zellfilterstationen, den lymphknoten, sein, in der hoffnung dann sämtliche veränderte zellen erfasst zu haben. mancher bemüht zwecks minimierung der invasivität dazu schnellschnitte, um intraoperativ kontrolliert und nach absprache mit der betroffenen die narkose maximal auslastend tatsächlich so wenig wie möglich zu entfernen. dabei setzt er voraus, dass die frau aufgrund des vorhandenen und noch nicht weggestrahlten oder weg-chemotherapierten immunpotenzials genug möglichkeiten hat, kernreiches und teilungsaktives zellmaterial als fremd zu erkennen und dementsprechend zu vernichten, nachdem er die störende zellmenge operativ reduziert hat.

da mir unklar ist, ob eine stimulation der stammzellen im rahmen einer transplantation ein wiederaufflackern des zellwachstums dieser kernreichen strukturen fördert, ich aber nicht primär die gesamte vorgehensweise von operateur und pathologen infrage stellen wollte, habe ich die transplantationsärztin gefragt, was der nächste sinnvolle schritt im rahmen einer transplantation sei, zumal der eingriff (ich wusste zu dem zeitpunkt nur von der konisation) mehr als sechs monate her ist und das infektionsrisiko für den empfänger durch kontaminierte narkosegeräte bei der krebs-op also überschaubar sein müsste. so lautet die nächste frage, die der vorbehandelnde pathologe zu beantworten hat: wie war die histologie. denn fehler sind ja menschlich. dass ich mit der frage nach der histologie die spenderin verunsichere, ist mir bewusst. Ja/Nein-entscheidungen sind kompliziert. auch beim beurteilen von kernreichem material. da es sich aber leichter unter der rubrik krebs kommuniziert, gilt: nach krebs sind transplantationen nicht statthaft. ihr das so zu sagen fiel mir schwer. einfacher war die mitteilung: wir wissen nicht, was wir durch die stimulation auf die reise schicken. die lymphknotenstationen, die es filtern könnten, sind ja nun nicht mehr da.


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