Ich lasse mich gerade im örtlichen Umschulungszentrum zur Keuschheitsberaterin umschulen. Das ist ein wichtiger Beruf. Wie viele Keuschheitsgürtel machen den Trägern Probleme, so dass die teuren Teile nach kurzem Gebrauch auf nimmer wiedersehen im Schrank verschwinden. Eine professionelle Beratung kann das im Vorfeld schon verhindern. Die Ausbildung ist hart, weil man natürlich während der Ausbildungszeit selbst eine Gürtel tragen muss. Nur bei ausgezeichneten Leistungen darf man übers Wochenende raus. Bei schlechten Leistungen bekommt man allerdings ein Erziehungsschild oder zusätzlich ein Keuschheitsbh verpasst. Dafür lernt man in der Ausbildung aber auch mit engen Schenkelbändern elegant zu gehen. Glaubt mir, was anfangs unmöglich erscheint, klappt nach ein paar Wochen ganz gut.

Nach meiner Ausbildung kann ich dann anderen Menschen auf ihren Weg in die zeitweise Keuschheit helfen. Oft ist man dabei auch gleich Paartherapeutin, nimmt die Schlüssel von einem oder beiden Partnern in Verwahrung bis sie ihre festgesetzten Ziele erreicht haben. Die Ziele können banale Dinge, wie das Ansparen von Geld für die neue Wohnung oder auch komplexere, wie die Klärung von Familienangelegenheiten sein. Unsere Ausbilderin erzählt immer von dem Pärchen, dem sie in der Hochzeitsnacht vor dem Schlafzimmer die Schlüssel für die Gürtel übergeben hat. Dieses Leuchten in den Augen möchte ich auch sehen.