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Ich kann kaum ausdrücken, was für ein Unterschied es ist, morgens aufzuwachen und mich zu freuen, daß ich da bin, statt wach zu liegen und mir zu wünschen, ich wäre tot.
So einfach ist das, und nichts ist erstaunlicher als der Vergleich meines psychischen Zustandes heute mit dem vor drei Jahren. Heute kann ich ehrlich sagen, daß ich , wäre nicht ein Wunder geschehen, ohne das geringste Bedauern zwei Meter tief unter der Erde läge, weil ich damas keine Notwendigkeit sah, ein nutzloses, sinnloses Dasein fortzusetzen, das allen nur Leid und Kummer brachte. Ich hatte keinen Grund zu leben und kein Fünkchen Hoffnung mehr im Leib, ganz abgesehen von der Kraft, sie darin zu halten. Meinen Körper auszuhungern, gab mir damals das Gefühl, ein besserer Mensch zu sein, obwohl in Wirklichkeit die Stärke, nach der ich mich so verzweifelt sehnte, auf null reduziert war und ich mir nur noch mehr psychischen und körperlichen Schmerz zufügte. Ich sah keine Notwendigkeit, gegen den Negativismus, der sichTag für Tag, sogar Stunde für Stunde breiter machte, anzukämpfen, denn das was ich tat nichts war es mir wert, mich darauf zu konzentrieren, und die Zeit floß so quälend langsanm dahin, daß ich das Interesse am Leben verlor.
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