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Es war am mittleren Freitagabend im August. Thomas Schier, Erstsemester BWL, stand nackt vor seinem Hellholzkleiderschrank. Draussen regnete es in Strömen. Er war, wie man ihm am See empfohlen hatte, zum ersten Mal im »Kuckuck« gewesen - einer Kneipe, in der es, so sagte man ihm, fast so gut lief, wie am See. Auch viele Frauen und so. Schon auf dem Bürgersteig waren ihm dumpfe Rhythmen entgegengeschwollen, grelles Neonlicht flackerte im Takt. Aus dem Gang heraus hatte Schier die Tür zu der in Stahlblech gehaltenen Cocktailbar geöffnet - und gleich wieder vor sich geschlossen. Jäh war er sich seiner unzulänglichen Garderobe bewußt geworden: verwaschene, schlabberige jeans, ein hellbaues tshirt mit grünen Mustern und weiss abgesetzten Ärmeln, eine etwas zu große beigefarbene Regenjacke von C&A - und das ganze komplettiert durch ausgelatschte Turnschuhe und einen grau-schwarzen Klappschirm. So konnte man sich im »Kuckuck« wirklich nicht sehen lassen. Beschämt war Schier wieder in sein Appartment gelaufen, hatte sich »das Zeux« einschließlich der hellbraunen Schiesser-Feinripp-Unterhose (mit Eingriff) vom Leib gerissen, und verzweifelt nach etwas »Kuckuck«-tauglichem gewühlt. Um ihn herum lagen hellblaue, hellgrüne und blassgelbe tshirts, dunkelbraun gemusterte Strickpullover, solide Halbschuhe, weisse Tennissocken mit roten und blauen Streifen. Thomas Schier schüttelte fast eine halbe Stunde lang den Kopf. Er trat immer wieder vor den großen Spiegel, den sein Vater im Flur angedübelt hatte. Er besah sich das, was er noch vor wenigen Wochen als seine schmächtige Hühnerbrust bezeichnet hatte, und was nun sein »obergeiler body« geworden war. Er strich sich über seine Arme, seine Flanken und fasste schließlich seinen Schwanz an, der, wie er ebenfalls nun wußte, im oberen Drittel des Angebotes rangierte.
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