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der011n schrieb am 21.10. 2005 um 00:07:37 Uhr über

Wirklichkeit

In Wirklichkeit auf der Postbank der Schalterbeamtin in Gedanken eine Mail schreiben oder chatten. Der einzige Unterschied ist: Das Internet ist nun die Luft. Der Nickname des Gegenübers ist hier dargestellt als eine reale Person. Man schreibt mit seinem Mund Worte in die Luft. Doch im realen Raum kommt noch etwas erschwerend hinzu: Die Projektion. Man sieht das Gegenüber an und meint auch diese Person, man spricht sie gezielt an. Das tut man beim Mail-schreiben oder chatten auch. Aber die reale Person fehlt. Es ist nur noch Informationsaustausch unabhängig von Zeit und Raum. Die Persönlichkeit schrumpft auf einen abstrakten Nickname zusammen. Von daher könnte man das WWW als kollektives Bewusstsein des „Erdendorfes“ ansehen. Denken kann man ja vieles. Es gibt keinen Gedanken, der nicht schon gedacht wurde. Kein Gedanke ist so abwegig, so absurd, so niederträchtig oder wunderbar, dass er nicht gedacht wird. Somit kann im WWW frei gedacht werden, und es wird auch getan. Doch zwischen dem Denken und der Verwirklichung steht der Widerstand der Realität. Insofern kostet es ein wenig Mühe, auch beim Mailschreiben die gemeinte Person auch wirklich anzusprechen. Ich erachte es als ein erstrebenswertes Ideal, in gleicher Weise Mails zu schreiben wie ich sprechen würde und umgekehrt. Ob man nun formlos schreibt und spricht, sich alten Formen bedient oder neue Formen erschafft ist dabei nebensächlich.


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