Norbert, geboren um das
das Jahr 1084 aus dem
Adelsgeschlecht der
Herren von Gennep,
lebte zunächst als
Kleriker an der Stifts-
kirche St. Viktor zu Xan-
ten. Nach einem Bekehrungs-
erlebnis ähnlich dem des Hl. Paulus
verließ er das ihm zu verweltlicht er-
scheinende Stift und wählte für sich ein Leben der Buße und der Armut.
Angesteckt vom Geist der gregorianischen Kirchenreform, zog er nach seiner
Priesterweihe durch den Erzbischof von Köln von 1115 an als Wanderprediger
annähernd fünf Jahre durchs Land - mit erstaunlichem Erfolg: Bald folgten ihm
unzählige Männer und Frauen, um seine Predigten zu hören und ihm in seinem
Lebensstil nachzueifern.
Der Bischof von Laon (Frankreich) nötigte ihn schließlich im Jahr 1120, mit Rück-
sicht auf seine Gefolgschaft das Wanderleben aufzugeben und sich in seiner Diö-
zese anzusiedeln. Im unwegsamen Tal von Prémontré begann man mit der Er-
richtung eines ersten Klosters für die neue Gemeinschaft, die später von diesem
Ort her den latinisierten Namen Ordo Praemonstratensis (Praemonstratenser-
orden, abgekürzt: OPraem) erhielt.
Als Richtschnur für das gemeinsame Leben diente der Gemeinschaft von Be-
ginn an die Ordensregel des Hl. Augustinus (Bischof von Hippo, Kirchenleh-
rer, + um 430 n. Chr.)
Im Jahre 1126 wurde Norbert vom Papst zum neuen Oberhirten des Erz-
bistums Magdeburg bestimmt. Auch an seiner neuen Wirkungsstätte
versuchte er - teils gegen heftigen Widerstand - dem Geist der Re-
form in der Kirche zum Durchbruch zu verhelfen. Hierzu wandelte
er das bereits bestehende Stift »Unser Lieben Frauen« zu Magde-
burg im Jahre 1129 in ein Praemonstratenserkloster um. Es
entwickelte sich zur Wiege der mitteldeutschen Praemon-
stratenser und ihrer Mission unter den Slawen: von Mag-
deburg aus wurden u. a. die Domkapitel in Ratzeburg,
Havelberg und Brandenburg als Praemonstratenser-
Stiftskapitel gegründet.
Als Erzkanzler des Reiches für Italien unternahm Norbert 1132/1133 mit
König Lothar einen Romzug, von dem er, mit der Malaria infiziert, geschwächt
nach Magdeburg zurückkehrte. Hier starb Norbert am 6. Juni 1134. Im Kloster
Unser Lieben Frauen fand er zunächst seine Ruhestätte, bis sein Leichnam in
den Wirren des Dreißigjährigen Krieges
geborgen und im Jahre 1627
nach Prag überführt wurde.
Hier fand er in der Stifts-
kirche auf dem Strahov
seine letzte irdi-
sche Ruhestätte.
Die offizielle
Heiligsprechung
Norberts erfolgte
durch Papst Gregor
den XIII. im Jahre 1582.
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