Graugesicht

Das alte Graugesicht ist der Gott der Ordnung. Er ist ein miesepetriger Geselle, der keinen Spaß duldet, keinen Bleistift, der verkehrtherum im Stifthalter steckt, keine Akte, die im falschen Ordner ist, keinen Grashalm, der länger ist als die anderen.
Graugesichts Diener verwandeln langsam aber sicher diese Welt in einen Haufen von häßlichen eckigen grauen Schachteln, und jedes Ding, das sie finden, so bunt und lustig geformt es auch sein mag, bekommt eine Klassifikation, einen Namen und eine Beschreibung, um anschließend für immer in einer grauen Kiste zu verschwinden.
Graugesicht haßt niemanden mehr als Eris und ihre Diener. Das Chaos ist der natürliche Feind des Graugesichts.

Der Fluch des Graugesichts


Vor vielen Jahrtausenden, als die Materie insgesamt noch nicht so fest und der Mensch ein noch eher ätherisches Wesen war, das innmitten des Stormes des Unermeßlich Verwirrenden Spiels Unserer Lady Eris glückselig dahintrieb, zu jener Zeit also, auch bekannt als die Atlantische Epoche, erschien ein »unterbestücktes Schrumpfhirn« (so betitelt ihn Malaclypse der Jüngere) namens Graugesicht (auch bekannt als Gruad).
Er verkündigte seinen Anhängern die Ernsthaftigkeit der Realität und die Notwendigkeit der Ordnung, denn, so argumentierte er, wenn man mit besonderen, von ihm wissenschaftlich genannten, Methoden das Spiel der Lady betrachte, offenbare sich ein unübersehbares, glasklares System von Zusammenhängen, das er Ordnung nannte.
Es gelang dem Graugesicht, immer mehr Getreue um sich zu sammeln, und schließlich führte er, nachdem er den Illuminaten-Orden gegründet hatte, den entscheidenden Schlag:
Mittels okkulter Praktiken nahm er Einfluß auf dasjenige ätherische Organ, durch das sich der Menschheit die Göttin Eris offenbarte. Diese Magie wirkte so kraftvoll, daß dieses spezielle Organ bei den allermeisten Menschen blockiert und verkrüppelt wurde, weshalb es heute in der Principia Discordia heißt: »Weißt du, dass du eine verbaute Zirbeldrüse hast?«
Indem er also den natürlichen Kontakt zur Göttin auf alle Zeiten zu unterbrechen versuchte, gelang es dem Graugesicht, die vorher nie gekannten Prinzipien von Technokratie, Autorität, Wissenschaft, Ordnung und Kontrolle zu etablieren.
Allerdings traten im Laufe der Geschichte immer wieder Persönlichkeiten auf, die mit einer gesunden Zirbeldrüse geboren wurden, wie z.B. Lewis Caroll, Kaiser Norton oder Wilhelm Reich. Letzterer wies offen auf die oben geschilderte Problematik hin (er nannte es »Charakterpanzer«) und entwickelte diverse Therapiemöglichkeiten, unter anderem den Orgon-Akkumulator, mit dem es möglich ist, das ursprüngliche Energiemuster (zumindest vorübergehend) wiederherzustellen. Reichs Arbeit jagte den Jüngern des Graugesichtes in den USA einen solchen Schrecken ein, dass sie ihn ins Gefängnis warfen, seinen Orgonakkumulator verboten, seine Bücher verbrannten und per Gerichtsbeschluß verkünden ließen: »Orgon-Energie gibt es nicht.«

- gefunden bei http://www.projektpan.de/wahrheit2.html

Es gibt da einmal die Jünger Graugesichts, die den alten Miesepeter anbeten und verehren.
Dann gibt es die speichelleckenden Diener Graugesichts, die sich bei ihm anbiedern, um mehr Macht zu erlangen. Die Grenze zwischen diesen beiden ist fließend.
Darunter kommen dann Graugesichts Sklaven, die das Graugesicht hassen, ihm jedoch dienen, weil sie sich dazu gezwungen fühlen. Hier ist wiederum die Grenze zu den Schleimscheißern fließend.

Dann gibt es noch diejenigen, die das Graugesicht durchschaut haben und bekämpfen, wie etwa POEE, LDD, JAM und ELF.

Graugesicht mag es nicht, wenn Menschen Spaß haben. Graugesicht muß immer ernst bleiben. Er redet den Menschen ein, daß man das Leben ernstnehmen muß.