Haxe

Herrliche Vorstellung: Eine deftig-monströse Schweinshaxe, mindestens 900 Gramm (Brutto, also mit Knochen und Schwarte) ordentlich angebraten und innen Zart durchgegart, so daß sich das Fleisch ganz leicht vom Knochen lösen läßt. Dazu Klöse und eine ordentliche Portion Sauerkraut mit Speck. Welch erhebendes Gefühl, das geschärfte Messer in die knusprige, dicke Schwarte zu versenken und die heiße Fettschicht langsam abzulösen, in Senf zu tunken und zu genießen. Eine solche Portion schaffe ich in 20 Minuten, obwohl mir das aufgrund meiner geringen Körpermaße und meines Untergewichts niemand zutrauen würde. Die, die mir beim Essen zugeschaut haben, fragen mich, ob ich einen Reservermagen hätte.

Was macht eigentlich BSE? Ich entsinne mich, dass es auf dem Höhepunkt des spongiformen Wahns unmöglich war, in Düsseldorf Haxenscheiben für Osso Buco zu bekommen; man wurde angeschaut, als hätte man in einer Apotheke nach Plutonium gefragt. Weniger von den Metzgern, die sind es gewohnt, dass jedes Jahr eine andere Sau durchs Dorf getrieben wird. Aber wenn man Bekannten von seinen Abendessenplänen sprach, hatten die immer vogelzeigenden Abschied in den Augen.