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Alvar schrieb am 12.3. 1999 um 05:10:54 Uhr über

Aicher

Extra für Bern Kirsch ein Text zu Otl Aicher, dem Held aller Schwäbisch Gmünder oder Ulmer Designer und Typographen:

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Typografie ist nach Otl Aicher nichts anderes als die Kunst, jeweils herauszufinden, was das Auge mag, und Informationen so schmackhaft anzubieten, daß es ihnen nicht widerstehen kann. Das Maß der Mitteilung ist die Lesbarkeit, die Verständlichkeit. Die Typografie hat nicht nur eine, sondern zwei Ebenen. Zuerst muß sie richtig sein. Dann soll sie ästhetisch sein.(50)

»In der Moderne wurde die perfekte Ordnung der Raster und die absolute Lesbarkeit der Schrift zum Ideal«, behauptet Richard Feurers. »Gleich für jedes Thema, für welchen Empfänger, für welches Medium: Es gibt eine richtige Gestaltung. Der Gestalter wird zum Kommunikationsingenieur mit dem notwendigen technischen Know-how zur optimalen Auslegung von Informationseinheiten. Gefühl und Sinnlichkeit werden zu Attributen des Plebs und tauchen wieder auf in den Alltagsgegenständen als sogenannter KitschEin ästhetisches Empfinden ist nach Rudolf Arnheim schon in der Mikrotypografie notwendig: z.B. beim Rauhsatz. Läßt man die Zeilen zufallsmäßig auslaufen, so ergibt sich am Rand der Druckseite ein Streifen von unregelmäßig wechselnder Breite und dadurch ein freier Rhythmus. Eine dem Auge angenehme ästhetische Ungebundenheit kann nur durch bewußte Kontrolle erzielt werden, indem Häufungen und Leerstellen durch manuellen Zeilenumbruch ausgeglichen werden. (Aaaaaber, Quark ist doch so toll und hat S&B und so - ach, das ist ein anderes Thema ;-) )

Das Grafik-Design von David Carson kennt weder Vorbilder noch Kompromisse. Er vereint lyrische erzählerische Elemente zu einer aggressiv kalkulierten Mixtur von Text und Bild - die MTV-Generation sei optisch viel belastbarer, als Art Directoren und Zeitschriftenmacher glauben wollten, sagt Carson.»Ich hasse die Raster der US-Magazine, die alles verschlingen und letztlich nur Bequemlichkeit verkörpern.« Diese Radikalität des Neuen, die fanatische Suche nach Kommunikationsformen, erinnert an die Sternstunden der Zwanziger Jahre.



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