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gerichteter Graf schrieb am 8.2. 2018 um 16:15:55 Uhr über

Büchlein

baumhaus schrieb am 29.11. 2007 um 21:24:39 Uhr über Büchlein
> Als ich Nachmittags die Schule verließ - ich glaube, da war ich Viertklässler - standen da in regelmäßigen Abständen Leute in der Nähe der Schultore, die jedes Kind abfingen, das sich gerade auf den Nachhauseweg begab. Auch ich wurde abgefangen. Ein komischer bärtiger Mann, der irgendwie dreckig aussah und Ringe unter den Augen hatte. Er fragte mich, ob ich schonmal von Jesus gehört habe. Und ob ich auch manchmal bete. Ich sagte, daß ich den Bus verpassen würde. Dann drückte er mir ein kleines Buch in der Hand, nannte es Büchlein, und sagte, ich könne darin Trost finden und Jesus würde immer bei mir sein und so weiter. Als ich im Bus saß, sah ich mir das Büchlein an. Ich war enttäuscht, denn ich hatte wenigstens ein paar Abbildungen erwartet. Statt dessen dicht gedrängte Texte in kleiner Schrift. Offenbar auszüge aus der Bibel, so genau weiß ich das nicht mehr. Jedenfalls verlor ich enorm schnell das Interesse daran. Am nächsten Tag konnte man in sämtlichen Papierkörben der Schule derartige Büchlein finden. Manch eines lag auch zerfleddert auf dem Schulhof und wurde vom Herbstregen durchweicht. Wie ich in irgendwelchen schwer lesbaren Texten Trost hätte finden sollen, fragte ich mich noch eine ganze Weile.

Ich weiß gar nicht, um was es mehr schade ist: Das Papier oder die Arbeit. Schon aus Mitleid habe ich in solchen Fällen mein Büchlein mitgenommen. Hab die Bibel sogar noch von damals.


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