Blumentopfphase

du hockst im zweiten Stock eines Dorffeuerwehrhauses in einem Dorf ohne öffentlichen Fernsprecher und seit neuestem mit einem Friseursalon als einziges Geschäft und der einzige Treffpunkt für die Dorfjugend ist der Feuerwehrinnenhof in den sie allesamt von morgens früh bis nachts um drei pfeifend mit ihren schnittigen Autos eingefahren kommen. Und Du denkst bei jedem Auto das in den Hof fährt, ein lieber Verwandter wäre auf die nette Idee gekommen dich zu einem Ausflug abzuholen und rennst zum Fenster und schaust hinunter. Und seit Jahren kommt keiner, niemals. Ich kann ja zu ihnen kommen. Sie darum bitten. Ich soll ja lernen mich über meinen Stolz hinwegzusetzen wei sie sagen. Weil, Sie haben auch Probleme von denen ich keine Ahnung habe. Ich muß sie mehr achten. Das fühle ich unausgesprochen. Das rufen Sie mir flüsternd zu. Ich darf mich nicht so wichtig nehmen. Das rufen sie mir zu. Seltsam. Vor nicht allzu langen Zeit hörte ich genau das Gegenteil von ihnen, ich solle mich wichtig nehmen. Was denn jetzt. Ihr Guten. Ihr Netten. Ihr Egoisten. Ihr Geschwister. Jetzt schon Neffe. Jetzt schon Nichte. Obwohl sie mich gut kennenlernen konnten, sie sind nun der Ansicht ihrer Eltern über mich. Schade. Schmerzhaft irgendwie. Aber ich dachte mir das schon. Wwas ein Glück, das ich denke. Das ich die Dinge ein wenig vorraussehe. So gewöhne ich mich schon etwas an sie.