Gänseblümchen
Gänseblümchen heißen auch Gänsefüßchen. Ich erzähle jetzt ein Kindermärchen, damit ihr wißt, wie es kam, das jetzt überall die Gänseblümchen, die Gänsefüßschen, auf den Wiesen wachsen.
Es war nämlich so, daß vor langer, langer Zeit einmal ein Gänsegeschwisterpaar miteinander lebte auf einem Bauernhof. Dort auf dem Bauernhof kam einmal ein Wolf zu Besuch. Der Wolf liebte nichts mehr als weiße Kreide zu Essen. Die aß er wegen seiner rauhen Stimme, davon wurde seine sonst so rauhe Stimme ganz weich und süß und lieblich. Die Gans verliebte sich in die süße Stimme des Wolfes und ging mit ihm fort, obwohl ihr Bruder, der Gänserich, sie vor dem Wolf warnte, weil er seine wirkliche, böse Gestalt sah und sich durch die Süße Stimme nicht blenden ließ.
Natürlich hatte der Wolf mit der Gans nur Böses im Sinn und wollte mit ihr woanders sein, um ungehindert sein böses Werk tun zu können.
Die arme Gans war dem Wolf nun ausgeliefert, und alle Hilferufe blieben nutzlos, denn jetzt war sie mit dem Wolf in seiner Gesellschaft, seinen Freunden und seinen Freundinnen, die sich belustigten an der Angst und der Hilflosigkeit der Gans.
Die hatte aber einen Schutzengel, eine gute Fee, die dem Bruder der Gans, dem Gänserich, einen Traum schickte von der Gans, wie es ihr jetzt erging. Und damit er seine Schwester finden und aus den Klauen des bösen Wolfes und seiner Freunde und Freundinnen befreien konnte, ließ sie auf den Spuren seiner Schwester Gänsefüßchen wachsen. Der Bruder der Gans brauchte nur den Gänsefüßchen nachgehen, welche die gute Fee dort wachsen ließ, wo die Gans mit dem bösen Wolf gegangen war. Darum fand er auch seine Schwester wieder und befreite sie von dem bösen Wolf. So kam es, daß es die Gänsefüßchen, die Blumen , jetzt auf vielen Wiesen gibt.
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