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Haben Sie schon mal den Ausdruck Petersilienhochzeit gehört? Nein, es ist keine südländische Variante einer normalen Hochzeit, sondern lediglich eine scherzhaft Bezeichnung eines bestimmten und recht ungewöhnlichen Hochzeitstages. Die Petersilienhochzeit feiert man nämlich 12,5 Jahre nach der eigentlichen Hochzeit. Wieso man die Petersilienhochzeit gerade so nennt ist nicht ganz klar, jedenfalls ist das die goldene Mitte zwischen der Trauung und der Silberhochzeit. Eine mögliche Deutung ist die, dass die ersten Jahre einer Ehe stets sehr intensiv, gefühlvoll und würzig sind. Die Petersilie als grünes Gewürz kann daher als Symbol für diese erste Phase herangezogen werden. Man wünscht dem Paar, dass die nachfolgenden Jahre den ersten 12,5 in Nichts nachstehen. Wenn Sie diesen Hochzeitstag feiern, sollten Sie darauf achten, dass Ihre Gäste etwas von dieser Würze merken, z. B. indem Sie die Speisen besonders kräftig würzen. Ein netter Gag bei der Petersilienhochzeit ist es, die Tische beispielsweise mit Petersilie zu schmücken. Sie können auch dem Petersilienbrautpaar anstatt Blumen einen großen Petersilienstrauß schenken. Auf jeden Fall ist eine Petersilienhochzeit stets ausgelassen und lustig, weil man sich nach so vielen Jahren Ehe schon recht gut kennt. Das trifft auch für die Gäste zu, die in den Jahren nach der Trauung Zeit genug hatten, unter einander Freundschaften zu knöpfen. In vielen Teilen Deutschlands ist es Brauch, zur Petersilienhochzeit vorbeizukommen, selbst wenn man keine Einladung bekommen hat. Wer bei der Trauung dabei war, sucht einfach das Petersilienpaar auf und bringt etwas zu Essen mit. Manchmal hängen Bekannte und Verwandte einen Strohkranz an die Tür des Brautpaares, an dem dann Petersiliensträuße befestigt werden. In anderen Gebieten wird ein halbrunder Kranz an die Tür gehängt. Gang und Gebe ist es auch, dass nicht das Paar, sondern die Gäste für Kost und Getränke an diesem Hochzeitstag zuständig sind. Aber sicherlich beschwert sich keiner, wenn Sie mal eine Ausnahme machen.
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