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Ahh, wieder nähern wir uns meinen Lieblingsthemen?
Ahnt Ihr euer schlottern, oh wankende Gestelaten...
Dieser Artikel behandelt das Verhältnis von Meinung und wirklichen aus philosophischer und sonstiger Sicht.
Wirklich? Wirklich! Der Ausspruch entstand, dreimal könnte mans raten, bei den Griechen!
Diese nutzen ihn zu unterstreichung ihrer Position:
»Ja, du sagtest, dasunddas wäre der Fall, aber in Wirklichkeit, mein Lieber, ist es so und genau so wie ich es gesagt habe!«
Die Leute waren begeistert. Wenn es »wirklich« so war, wie konnte man auch widersprechen? Um dann wieder sprechen zu können entwarf man einen anderen Ausspruch:
»Nun gut...Du MEINST es wäre wirklich so, es wird sich zeigen, wer recht hat, so dass meine Position um so besser darstehen wird.«
Da das Amt für richtige Verwendung von Sprache in Privaten und Öffentlichen Bereich es so entschieden hat (natürlich nach längerer Erörterung), gilt, dass die Bedeutung von Wörtern 100% durch ihre Herkunft (»Etymologie«) festgelegt ist.
Kein anderer Gebrauch ist legitim und Niemand würde es wagen, gegen die Autorität des Amtes zu handeln.
Was folgt aber aus dieser Geschichte?
Mehrere Möglichkeiten sind Denkbar:
1. »wirklich« ist mehr oder weniger ein Verstärker und Buzz-Wort. Der Unteschied zwischen einen Satz in dem es vorkommt zu einen in dem nicht ist nur der ob man »meinen« oder »denken« sagt. Vielleicht sogar wesentlich weniger.
2. Im Meinen findet die wirkliche Wirklichkeit zu seinem Seinen. Die Meinung kann mit dem, was wirklich geschehnen ist ferner übereinstimmen oder nicht übereinstimmen und aus diesen Unterschied speist sich die Bedingung der Möglichkeit unserer Erkenntnis.
Wie »meinen« und »wirklich« übereinstimmen ist dabei ein metaphysisches Problem, das durch solche Wendungen wie: »Meinst du das wirklich [oder nur vorgeblich]?« noch fatal verschärft wird. Wenn ich etwas wirklich wirklich meine, dass es wirklich ist, wie kann es unwirklich sein?
Welche dieser beiden Optionen den Leser, der all das so nachsichtig mit meinen schlichten Stille verfolgt hat erscheint, überlasse ich aus dankbarkeit ihn selbst. Denken Sie mal drüber nach...
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