Ahoi-Brause

Als Kind hab ich zu gerne mit angeleckten Pfoten das Brausepulver aus den Tüten gefingert, deswegen kamen keine Ahoi-Brausewürfel in Frage. Denn angelutschte Tüten sind toll, angelutschte Würfel hingegen blöd und überhaupt haben die kein angenehmes Mouthfeeling. Kritische Konsumentin war ich schon immer.

Er stand an der Kaffeetafel auf und sagte dem Mädchen, dass jetzt die Vorspeisen anzurichten seien. Dann kredenzte er den Gästen alten Calvados, nicht ohne seinem besten Freund verstohlen die Visitenkarte des Importeurs zuzustecken und zu sagen: »Der hat es in sich!« Mit verschmitztem Lächeln lehnte er an der Terrassentür, während sich die Gäste unterhielten. Dann ging er in die Küche, holte von ganz hinten, ganz unten aus einer der Schubladen ein Tütchen Ahoi-Brause, schüttete den Inhalt in ein Glas, füllte es mit Leitungswasser auf und trank das zischende Etwas langsam, genussvoll und mit geschlossenen Augen aus. Einen Moment lang schwelgte er in Kindeheitserinnerungen und betrachtete das Papiertütchen liebevoll, bevor er zu den alten Säcken im Garten zurückkehrte. Daran merkte ich, dass mein Vater alt wird, er regrediert zusehends. Na egal, wer so eine Karriere hinter sich hat, darf das.

Ich also im Netz gesurft, und was sehe ich da: Marijuana erhöht den Puls und erweitert die Gefäße, ist also auch mies für Herzkranke, obwohl, mein Puls blieb beim Rauchen eigentlich ganz ruhig, zumindest aber: Gewohnheitskiffer kann ich so nicht werden, vielleicht informiere ich mich mal über Pilze...