Erfahrungshorizont

Als ich noch ein dummes junges Ding war, hatte ich öfter mit Herren zu tun, die gewöhnlich/bis dahin eher Beziehungen mit etwa gleichaltrigen Damen hatten. Am Anfang erläuterten sie Bedenken bezüglich der Haltbarkeit der Beziehung mit mir Junghuhn mit Hinweis auf »unterschiedlichen Erfahrungshorizont« - sollte heissen, dass sie maßgeblich an den »Umwälzungen« unserer Gesellschaft in den Endsechzigern/frühen Siebzigern beteiligt gewesen waren, die Frauenbewegung vorangebracht und die sich anschließende Männerbewegung initiiert und sowas und ich eben nicht.
Hühnerkram. Bockmist.
Entweder man kann miteinander reden oder nicht.

Was, wenn wir einem Wesen begegnen würden, das wir nicht verstehen können, weil unsere Intelligenz und unser Erfahrungshorizont dafür einfach nicht ausreichen? Das wir nie verstehen können werden, weil wir nicht in der Lage sind, uns auf die gleiche geistige Stufe zu begeben - ganz so wie etwa eine Fruchtfliege nicht in der Lage ist, sich auf die geistige Stufe eines Menschen zu begeben?

Was, wenn wir einem solchen Wesen bereits begegnet sind? Und es gar nicht bemerkt haben - weil wir es gar nicht bemerken konnten? Was, wenn wir schon längst von diesen Wesen umgeben sind, aber ihnen keine Bedeutung zumessen können, weil wir gar nicht erkennen können, wie groß sie sind? So wie die Fruchtfliege nicht erkennen kann, wie groß der Mensch ist, dessen Hand sie verscheucht.

lässt sich wohl nicht wegdiskutieren, dass man irgendwann am rand des bierdeckels angekommen ist ... aber ist die welt nicht so, das die dinge eher einen ereignishorizont haben?