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Ich habe´, soweit ich zurück denken kann, als Bub ab dem Frühjahr immer nur kurze Lederhosen
getragen. Für meine Oma, bei der ich überwiegend aufwuchs,war das alternativlos. Sie achtete auch sehr darauf, dass Hosenträger, Knöpfe, Nähte, Reißverschlüsse immer akkurat waren. Oft hat sie die `Kurzen´ mit Pflegemittel gewienert, sodass sie spiegelglatt waren, was mir selbst sehr gefiel. Sie ließ es sich nicht nehmen, morgens vor der Schule, mir die Hosenträger `richtig´ einzustellen, »damit sie nicht herumrutschen«. Wäre bei dieser Einstellung auch nicht mehr möglich gewesen. Es machte mir selbst eine Heidenlust, so ledern `gespannt´ herumzulaufen. Nur selten gab es darüber irgendwelche Kommentare anderer Kinder. Sie hatten wohl vor dieser Einzigartigkeit enormen Respekt. Außerdem gefiel nicht wenigen, was sie sahen. Geschlagen worden, wovon hier sooft genüßlich berichtet wird, bin ich jedoch nie. Hier und dort einen liebevollen Klaps auf den Hintern oder eine scheinbar unbeabsichtigte Berührung waren mir alles andere als unangenehm, es sei denn,ich mochte die Person ganz und gar nicht leiden, die sich mir so dreist genähert hat. Erst mit 13 Jahren endete meine Lederhosenschulzeit. Im Alter von 16 Jahren habe ich mir dann über Ebay Kleinanzeigen eine schwarze
Knöpflatzlederhose mit Hosenträgern. Gr. 152 zugelegt. Nur an Selbstabholer, stand in dem Inserat! Warum, wurde mir beim Abholen schnell klar. Aber das ist eine andere Geschichte, von der ich beim nächstenmal berichte..
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