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Dr Julia Weber schrieb am 23.12. 2024 um 07:17:07 Uhr über

Lisa

Abschlussbericht zur psychotherapeutischen Behandlung
Klientin: Lisa M.
Alter: 28 Jahre
Beruf: Marketing-Managerin
Behandlungszeitraum: 05.01.2023 bis 23.04.2023
Behandelnde Therapeutin: Dr. Julia Weber

1. Hintergrund und Anlass der Behandlung:

Lisa M. kam aufgrund von wiederkehrenden Beziehungsproblemen, emotionaler Instabilität und einem Gefühl der inneren Leere in die ambulante psychotherapeutische Behandlung. Sie berichtete von Schwierigkeiten, eine dauerhafte und gesunde emotionale Bindung zu anderen Menschen aufzubauen, sowie von wiederkehrenden Gefühlen der Wertlosigkeit und Einsamkeit. Frühere traumatische Erfahrungen in einer Beziehung schienen diese Muster mitgeprägt zu haben.

2. Verlauf der Therapie:

In den ersten Sitzungen zeigte Lisa eine gewisse Offenheit, allerdings war ihre Bereitschaft zur tiefergehenden Auseinandersetzung mit ihren Emotionen wechselhaft. Ihre hohen Ansprüche an sich selbst und andere führten dazu, dass sie oft ambivalent zwischen Nähe und Distanz pendelte.

Im weiteren Verlauf wurden verstärkt destruktive Verhaltensmuster sichtbar:
Exzessive Partynächte mit starkem Alkoholkonsum.
Kurzzeitige, oberflächliche Beziehungen zu Männern, gefolgt von Gefühlen von Leere und Selbstabwertung.
Schlafstörungen und häufige Panikattacken.
• Selbstabwertende Gedanken und latente suizidale Äußerungen.

Trotz therapeutischer Interventionen war es nicht möglich, Lisa ausreichend zu stabilisieren. Ihre emotionale Dysregulation, gepaart mit einer zunehmenden Verweigerungshaltung gegenüber tiefergehenden Themen, erschwerte die ambulante Weiterbehandlung erheblich.

3. Diagnose gemäß ICD-10:
• F60.31 Emotional instabile Persönlichkeitsstörung, Borderline-Typ
• F32.2 Schwere depressive Episode ohne psychotische Symptome
• F41.1 Generalisierte Angststörung

4. Aktuelle Einschätzung der Klientin:

Lisa zeigt weiterhin eine hohe emotionale Instabilität, ausgeprägte Bindungsängste und destruktive Bewältigungsmuster. Ihre Impulsivität, kombiniert mit mangelnder Selbstregulation, führt regelmäßig zu selbstschädigendem Verhalten. Die latente Suizidalität stellt ein ernstzunehmendes Risiko dar.

Eine ambulante psychotherapeutische Behandlung ist unter den aktuellen Umständen nicht ausreichend, um Lisa angemessen zu unterstützen. Eine stationäre Behandlung in einer psychiatrischen Einrichtung mit Schwerpunkt auf Traumatherapie und Emotionsregulation wird dringend empfohlen.

5. Empfehlung:
1. Stationäre Behandlung: Eine mehrmonatige stationäre Therapie in einer Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie zur Stabilisierung und intensiven Behandlung der zugrunde liegenden emotionalen und traumabezogenen Problematiken.
2. Pharmakologische Unterstützung: Eine medikamentöse Behandlung zur Stabilisierung der Stimmung und Reduzierung der depressiven Symptome.
3. Langfristige ambulante Psychotherapie nach Klinikaufenthalt: Eine Fortsetzung der Therapie mit Fokus auf Traumatherapie, Emotionsregulation und Selbstwertarbeit.
4. Psychoedukation: Teilnahme an Schulungen zur Emotionsregulation (z. B. DBTDialektisch-Behaviorale Therapie).

6. Fazit:

Lisa zeigt komplexe psychische Herausforderungen, die eine intensivere und strukturierte therapeutische Betreuung erfordern, als sie im ambulanten Setting möglich ist. Eine stationäre Behandlung bietet die beste Chance auf Stabilisierung und langfristige Verbesserung ihres psychischen Wohlbefindens.

Unterschrift der Therapeutin:
Dr. Julia Weber




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