Jonathan ist keine gewöhnliche Möwe. Er nimmt einfach nichts für selbstverständlich hin, es genügt ihm nicht, wie alle Anderen seine fliegerischen Fähigkeiten nur zum Fischen einzusetzen. Jonathan ist verliebt ins Fliegen und in die Freiheit. Er ist besessen von dem Willen, das Beste aus sich herauszuholen, und Nichts und Niemand kann ihn aufhalten. Er ist neugierig, will alles erfahren, alles versuchen, alles verstehen -- selbst wenn es bedeutet, aus dem Kreise seiner Gemeinschaft und seiner Familie verbannt zu werden. In seiner Bescheidenheit, seiner Einfachheit und seiner Tiefe ist Jonathan dem kleinen Prinzen nicht unähnlich, obwohl seine Botschaft nicht ganz so global, nicht ganz so welterschütternd ist. Auch an Hesses Siddartha habe ich mich ein wenig erinnert gefühlt. Jonathan ist ein Aufruf zur Initiative, eine Botschaft an Alle, die ihre Träume und Sehnsüchte noch nicht völlig in die Hand der Hamburg-Mannheimer gelegt haben. Selbstverwirklichung, der Mut dazu, dem Herzen zu folgen und einfach das zu tun, was wirklich befriedigt. Wer Jonathan liest, wird es entweder lieben oder hassen. Aber Millionenauflagen, und die Tatsache, daß viele Leser dieses Buches nach weiteren Werken von Richard Bach verlangen, ist ein Beweis dafür, daß Jonathan in vielen von uns steckt. Sehr empfehlenswert für Alle, die gerne fliegen, sei es im Herzen, im Kopf, oder in der Wirklichkeit.