@ basti@t-online.de: Was erzählst Du da, von wegen vor der Wende gab es keinen Rechtsradikalismus im Osten? Klar gab es den, und natürlich hat die Kollektiv-aber-insgeheim-gegen-den-Staat-Mentalität dem Denken nach rechts Vorschub geleistet. Aber all die schlauen Texte, irgendwann kann man sie nicht mehr lesen! Die Nachkommen der SED-»Führer« sind nach dem Untergang des Kommunismus häufig rechts geworden. Sie waren Klassensprecher, kleine IM's und von Ihrern Eltern auf Erfolg »getrimmt«. Ideologen bleiben machtverwöhnt, wollen ihr Spiel weiter»führen«, haben auch viele durch ihre Charismatik, die sie sich in der Familie zu eigen gemacht hatten, mitgerissen. Trotzdem: Basti, versteh doch, ich bin Ossi und kein Nazi. Es verletzt mich ungemein, immer als Nazi bezeichnet zu werden. Es schmerzt, weil man ja nicht mal eine überregionale Zeitung oder eine Nachrichtensendung im Fernsehen mehr ernstnehmen kann. Es tut nur noch weh. Es ist eine Frage des Prestiges, warum will der Westen die Ghettoisierung? Viele werden durch diese Berichterstattung erst zu Sympathisanten, da sie immer auf der Suche nach Ideologien sind, denen man sich unauffällig anschließen kann. Leute wie Ulrich Wickert wollen mir doch nicht erzählen, daß ihnen diese Systematik fremd ist?