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Das hat mich dann schon ein wenig nachdenklich gemacht. Erst trennt sich meine (vormals?) beste Freundin S. von ihrem Lebensgefährten N., nachdem sie sich unter anderem bei mir in langen Gesprächen quasi versichert hat, auf dem richtigen Weg zu sein. Ich habe beileibe nichts gegen N., das ist ein netter Mensch. Aber so wie S. die offensichtlich zerrüttete Beziehung zu N. beschrieb, war es eher ein Schritt in die richtige Richtung, eine Trennung anzustreben. S. hat mich nie offen danach gefragt, ob ich denke, daß Trennung richtig sei. Sie hat nur immer von Sehnsüchten gesprochen. N. könne überhaupt nicht auf sie zugehen, lehne außerdem seit einiger Zeit Zärtlichkeiten ab, sprich, sie sei verzweifelt. Ich sagte: OK, das müßt ihr untereinander klären. Am besten ihr redet halt miteinander.
Zwei Tage später erzählt mir C., S. habe sich getrennt. Seitdem ist S. nicht mehr wiederzuerkennen. Sie führt ein rasantes Leben, lacht unnatürlich, trinkt Alkohol in bedenklichen Mengen, raucht wieder und rennt von einer Party zur nächsten. N. versucht ihr das offenbar nachzumachen. Auch er will offensichtlich seinen Freunden suggerieren, daß ihm die Trennung gar nichts ausgemacht hat.
Gestern treffe ich N. Wir reden kurz miteinander. Auf die Trennung angesprochen, sagt er: Er habe »das« schon länger gewußt. Was? Naja, daß S. einen anderen hat. Ich falle aus allen Wolken. S., die an sich derart hohe moralische Ansprüche stellt, die gute Christin sein will, die schon mal am Tisch eines öffentlichen Lokals lautstark verkündet, daß, wer in einer Paarbeziehung untreu ist, ein Schwein sei - ausgerechnet sie hat betrogen?
C. winkt ab. Sie glaubt da nicht dran. N. nehme das bloß als Selbstschutz. S. sei erst nach der Trennung mit dem Neuen in Kontakt gekommen.
Ach nee, Kinner. Was für ein Drama!
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