Homosexualisierung

Ein bislang unausgeschöpftes Terrain des Gebrauchsdesigns sind Parfümflakons für 8- bis 15jährigeJungs. Ich würde an einen Zerstäuber denken, der die klare Form- und Farbensprache der Lego-Reihe aufnimmt und in maritime Noten mit einem Herzton aus Kastanienblüte und Ananasgeschmack kleidet. Und für die kältere Jahreszeit ein Blend aus Nubuk, Tonkanuss und Waldpilzen in einer mit Glanznylon umspannten Flasche, auf der alla maniera manga die Himmelfahrt eines jungen Menschen mit Hilfe eines Adlers dargestellt wird. Hôraios wäre ein guter Name, denke ich gerade, das sieht sogar richtig japanisch aus, fast wie shônen-ai.

Gut, ich kenne mich mit diesem Thema zwangsläufig aus. Schließlich habe ich meinen nach eigenem Bekunden heterosexuellen Kumpel erfolgreich umgedreht und bin erst im letzten Mai über meinen maximalpigmentierten Mitbewohner hergefallen... aber möglicherweise gibt es Homosexualität gar nicht. Sie ist ein Konstrukt der Prüderie. Wahrscheinlich ist es einfach so, dass schon Steinzeitmänner untereinander gelegentlich der Abfuhr sexueller Spannung frönten, ohne sich dabei etwas zu denken. Was sollte es auch Besseres geben, als nach erfolgreicher Jagd ein bisschen um die Wette zu wichsen, gut zueinander zu sein und sich nach Männerart zu belohnen? Kein Meckern über vorzeitige Ejakulation, kein nervtötendes Vorspiel, keine unausgesprochene Vorderung nach überflüssigen Mehrfachorgasmen.

Eigentlich ist Sex mit Frauen irgendwie schwul und unmännlich...