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Chirurgicus schrieb am 3.10. 2001 um 19:03:33 Uhr über

Hodenhochstand




Liegt der Hoden bei Kleinkindern nicht im Hodensack, so kann sich im Erwachsenenalter eine
Unfruchtbarkeit entwickeln.

Beim Hodenhochstand befinden sich ein oder beide Hoden
nicht im Hodensack (Skrotum). Beim Kryptorchismus ist
der Hoden nicht tastbar. Gründe dafür können eine Anorchie
(nicht Vorhandensein eines Hodens) oder eine
intraabdominale (in der Bauchhöhle) Lage. Der Fachausdruck
dafür ist Retentio testis abdominalis. Als Leistenhoden
(Retentio testis inguinalis) wird ein im Leistenkanal tastbarer
Gleithoden oder ein Pendelhoden bezeichnet. Der
Gleithoden liegt im Hodensackeingangsbereich oder oberhalb
des Hodensackes und lässt sich in das Skrotum herab ziehen,
gleitet aber sofort wieder in seine Ausgangslage zurück. Der physiologische Pendelhoden liegt
meist im Skrotum oder lässt sich mühelos in das Skrotum hinab schieben. Bei Auslösen des
Kremasterreflexes zeiht er sich zurück, kehrt aber spontan in den Hodensack zurück. Er
bedarf keiner Behandlung. Bei der Ektopia testis liegt der Hoden unter der Haut, am
Oberschenkel oder am Penisschaft.

Zur Diagnostik kommt neben dem einfachen Tastbefund der Ultraschall und die
Kernspintomographie als bildgebende Verfahren zur Anwendung. Bei doppelseitigem
Kryptorchismus ist der HCG-Test mittel der Wahl oder evtl. die Laparoskopie.


Das Ziel der Therapie sollte eine Verlagerung des Hodens in das Skrotum sein, um damit die
Voraussetzungen für eine normale Entwicklung dieses zu schaffen. Der Zeitpunkt einer
abgeschlossenen Therapie sollte bis zum Ende des 2. Lebensjahres erfolgt sein. Dabei
ergänzen sich in der Behadlung die Hormontherapie und die Operation. Die Hormontherapie
ist mit einigen Einschränkungen der sinnvolle erste Schritt der Therapie. Der Therapieerfolg ist
dabei abhängig von der Ausgangslage. Bei intraabdominaler Lage des Hodens kommt es etwa
in einem Drittel zum Erfolg, bei inguinaler ( am Bein) Lage zu zwei Dritteln und beim
Gleithoden in über 90% zum Erfolg.


Das Kryptocur-Nasenspray ist ein GnRH (Gonadotropin Releasing Hormon) und soll das
Hodenparenchym für das HCG empfänglich machen und somit die Erfolgsquote erhöhen. Die
Hormontherapie erfolgt bis zum 6. Lebensjahr mit intramusculären Injektionen von HCG
(Human-Chorion-Gonadotropin). Eine 2. HCG-Kur erscheint nur sinnvoll, wenn mit der 1.
Kur ein deutlicher aber nicht vollständiger Effekt erreicht werden konnte.


Eine Operation erfolgt primär bei Hodenektopie(Fehllage des Hodens)und gleichzeitig
vorliegender Leistenhernie, ebenso nach inguinaler Voroperation, Rezidiven und bei älteren
Kindern in der Vorpubertät. Auch bei erfolgloser Hormontherapie wird eine Operation
durchgeführt.



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