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Ammentum (griech. ἀγκύλη), angeblich eine Erfindung des Aitolos, eines Sohnes des Mars (Plin. n. h. VII 201). Es ist ein in der Mitte des Wurfspeeres befestigter Riemen in Form einer Schleife (Pollux I 136. Schol. Eurip. Orest. 1476; Phoen. 1141. Serv. Aen. IX 665. Isidor. orig. XVIII 7. Strab. IV 196). Die Verbindung ist keine feste; der Riemen wird erst vor dem Gebrauche um den Speer geknotet (ἐναγκυλοῦν, ἐναγκυλίζειν, ammentare Xen. anab. IV 2, 28. 3, 28. V 2, 12. Pollux I 136. Plut. apophth. Alex. 13. Sil. Ital. IV 14). Nach dem Riemen heisst der Speer μεσάγκυλον (Polyb. ΧΧIIΙ 1. Plut. Philop. 6), hasta ammentata (Cicero de orat. I 242; Brut. 271). Die Speere der griechischen Peltasten (Xen. u. Plut. a. a. O.) und der römischen Velites (Cicero Brut. 271. Liv. XXXVII 41, 4) sind mit dem Wurfriemen versehen. Durch Einschieben des Zeigfingers und Mittelfingers in die Schleife wird die Riemschleife gespannt, der Speer liegt zwischen dem Daumen und den beiden gekrümmten letzten Fingern (Schol. Eurip. Phoen. 1141. Seneca Hippol. 820f. Ovid. Met. VII 787. XII 321). Beim Abschleudern wird der Speer in eine drehende Bewegung um seine Längsaxe versetzt (Verg. Aen. IX 665. X 585. XII 536. Sil. Ital. IX 509. Stat. Theb. IX 104), um seine Treffsicherheit zu erhöhen. Die verschiedenen Momente des Anspannens des Riemens, Erhebens des Speeres zur Horizontalen, Ansetzens zum Wurfe und Abschleuderns im Sprunge geben die Denkmäler (Pinder Der Fünfkampf, Taf. Gazette archéologique I 1875 pl. 35. Arch. Jahrb. 1892 Anzeig. 165 nr. 31. Revue arch. 1860 II 11. Journal of Hellen. Studies I pl. VIII. Arch. Zeitung 1881 Taf. 9. Attische Grabreliefs Taf. VI). Die Darstellungen lassen sich in drei Gruppen scheiden: 1) palaestrische (ausser den obengenannten Hartwig Meisterschalen XLVI und S. 417f. 566. Mus. Gregor. Taf. 43, 26. 70. Mon. dell’ Inst. IV 33. V 16. Gerhard Vasenbilder Taf. Β 6). 2) Jagd (Wiener Vorlegeblätter 1888 Taf. II kalyd. Jagd. Mon. dell’ Inst. VI 19. VII 17. Nécropole de Sidon Livr. I [2902] pl. 86. 3) Krieg (Bonner Stud. S. 256. Journal of Hellen. Stud. V pl. XLIII. Millingen pl. 5. Mon. dell’ Inst. VI 30. VIII 21). Singular ist die Darstellung auf dem pergamenischen Friese, Boetticher Olympia 114. Die hasta ammentata auf dem Grabstein eines Legionars Brambach 923 = Lindenschmit Altertümer I 9, 4. Vgl. Antesignani S. 2356. Köchly Verhandl. d. Philologen-Versamml. in Würzburg 1868 giebt eine kritische Sichtung der Schriftstellerzeugnisse. Für den Nachweis von Denkmälern bin ich Herrn Robert Zahn zu Dank verpflichtet.
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