eine andere Art von Irrlicht aus meiner Kindheit hat sich heute aufgeklärt. ich ließ, aus Gründen, in der Küche ein Licht am Tisch an. Nun sind alle Türen offen und im Flur der zwischen Küche und Schlafzimmer liegt ist ein deckenhoher großer roter Theatervorhang, den hab ich aus einer Wiesbadener Mülltonne in der Rheinstraße. Bei dem ist auch beim Zuziehen an der Seite immer eine kleine Lücke. Nun geht das Schlafzimmer im rechten Winkel zur Küchentür am Ende des Flurs, dort hängt quer durchs Zimmer eine Wäscheleine die voll mit Kleidern hängt, überhaupt steht da allerlei herum, Töpfe, Gläser. Nun liege ich also im Bett und schalte das Licht aus. Alles ist dunkel. Doch halt, ich seh da einen schwach gelblichen kleinen Streifen. Der Irrlichtert. Mal ist er ganz deutlich zu sehen. Mal ist er weg. Im Laufe des Schauens und der Zeit kommen andere schwach gelblich leuchtende Streifen und Flächen hinzu, allesamt klein. Die Augen adaptieren sich, erkennen mehr und mehr Irrlichter. Sie sind tatsächlich so leuchtschwach daß das Auge sie wohl gerade so erspäht und wohl nicht zu jeder Zeit. Sie tauchen auf und veschwinden für kurze Zeit. Aber sie sind definitiv da. Es sind schwache Reflexionen die das Licht um die Ecken macht, von der Küche durch den Vorhangspalt um die Ecke ins Schlafzimmer und der schwache Schein wird dann an einer Edelstahltopfkante zu einem Streifen, auch die gefaltete Tüte aus Plastik und die weiße runde leere Flasche vom Eau de Javelle, alles was rund ist und reflektiert scheint in einem Teil seiner Rundung das diffuse schwache Licht einzufangen. Im Grunde sieht nach ein wenig Dunkeladaption der Blick ins dunke Zimmer aus wie wenn man auf ein paar ganz leicht tanzende gelbliche kleine Geister schaut. So muß ein Kind das vielleicht wahrnehmen. Und erklär das mal deinen Eltern.