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DER KRITISCHE MEI)IENFORSCHER:
»Man kann Hundefutter nicht mit Gourmet-Produkten vergleichen. Aber fragen Sie mal einen Hund, ob ihm ein frisches Stück Fleisch nicht besser schmeckt als das tägliche Schappi.«
DER NEOLIBERALE STUDENT:
»Einen Hund kann man nicht befragen.-
DER ZWE'ITE STUE)ENT:
»Man könnte den Grad seines Schwanzwedelns bei frischem Fleisch und bei Schappi messen, vorausgesetzt, dass ein gleicher Grad des Hungrigseins gegeben ist, der die Vergleichbarkeit ... «
DER ÖKOBEWUSSTE STUDENT:
(unterbricht) »Es sollen in den Konserven Stoffe sein, die die Hunde süchtig nach dem Konservenfutter machen.«
DER NEOLIBERALE STUI)ENT:
(empört) >Wir essen hier kein Hundefutter. Wir essen Fleisch von glücklieben Rindern aus Argentinien.«
I)F R KRITISCHE MEDIENFORSCHER: »Warum sieht man in den USA so viele enorm fette, schwabbellge Menschen? Weil dort zwar Raucher verfolgt werden, nicht aber Menschen, die sich mit Fastfood-Produkten ruinieren. Warum sieht man in Deutschland immer mehr enorm fette, schwabbellge Menschen? ... «
DER DRi,r-i@i,' STUI)ENT:
,>Wir sollten besser von >körperlich noch veränderbaren Menschen@ sprechen.
DER KRITISCHE MEDIENFORSCHER: »... Weil sie zu viel Fastfood fressen. Sie werden zwar satt, vielleicht auch kurzfristig glücklich - aber fett und schwabbel'19.«
DER OKOBI.WUSS-1'1', STUDENT: »Das ]legt daran, dass in den Fastfood-Produkten zu wenig echte Nährwerte enthalten sind, die auf gesunde Weise satt machende
DER KRI-I'ISC[if. MEI)IENFORSCHER:
»Sie sagen: echte Nährwerte,. Sie könnten auch >reiner Gebrauchswert@ sagen. Haben wir hier vielleicht den Punkt, an dem wir uns verständigen können? Findet hier vielleicht das relativistische >Die Geschmäcker sind eben verschieden< seine Grenze? Gibt es vielleicht doch eine objektive Basis für die Unzufriedenheit mit dem Vorgegebenen?«
DER (@KOBF.WUSSTE STUE)ENI@:
»In den Hamburgern ist der Anteil an wirklichen Nährstoffen gering. Fleischreste, versetzt mit Fleischaroma, sind billiger als ordentliches Fleisch. Das Reinbeißmaterial, das die Fleischreste umgibt, ist billiger als ein ordentliches Vollkornbrötchen. Die Ma)'o mit Konser-vierungsstoffen ist bil-
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liger als eine aus Frisch-Ei und Fr,sch-Öl gemach nichts schmeckende, massenfabrizierte Hollandonsstück billiger als eine ökologisch produzierte schmeckt. Über das Frittlerfett und diese Kartoff Pommes nennen, will ich gar nicht reden.«
DER KRI'I'ISCHF, MED1fNFO »Das ist es, was Adorno damit meinte, dass in d Gesellschaft der Tauschwert den reinen Gebrauch DER OKOBI-,WUSSTE STUI)E »Mit den Hamburgern wird uns auch eine Illusio dass wir uns leicht und schnell und ohne große Fol nen. Das hat ja etwas Traumhaftes, dass man heut det, an der einem schnell geholfen wird, wenn d diesen Traum fallen wir herein. »
DER KRITISCHE MEI)IENFO »Für die Intellektuelleren unter den Hungrigen g klärung, das alles sei Kult, ein Kult des trash, der n dass das Verkaufte trash ist. Damit das nicht zu trash und nicht Schrott. @Hamburger sind Schrott wie >Hamburger sind trash@. Das sehen wir da sogar als Mittel der >lndividuallsierung<: In den ko typologien und Milleustudien erscheinen die ju Hamburger-Fressstätten gehen, als >aufgeschloss dig,. So lernen wir, uns mit der Gefängniszelle u haltsbudgets zu versöhnen.
Das meinte Adorno damit, dass sich der Tausc stand des Genusses vermummt und dass die Affe wert gehen, den Schein des Unmittelbaren stiften. Und früher sprach man ncht von @Kult<, sond charakter,. Beide Begriffe meinen dasselbe: dass d tive Wilde etwas verehren, was in Wirklichkeit ei eher, ökonomischer Verhältnisse ist, wovon sie a DER @)KoB@.WUSS'['f. STUI)F »Diese Illusion der schnellen und Nebenwirkung ist dieselbe Illusion, wie sie der Wilde hat, der gl durch ein besseres Leben erwarten, dass er seinen
Das Kind schreit: »Ich will noch einen B,g Mac! Mac!« Die Mutter schreit: @>Neln, das ist jetzt ge lernen, dass man nicht alles kriegen kann, was musst Du immer so maßlos sein?«
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