Anzahl Assoziationen zu diesem Stichwort (einige Beispiele folgen unten) 108, davon 107 (99,07%) mit einer Bewertung über dem eingestellten Schwellwert (-3) und 31 positiv bewertete (28,70%)
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Siehe auch:
positiv bewertete Texte
Der erste Text am 26.9. 1999 um 12:29:15 Uhr schrieb
Dietrich über Medien
Der neuste Text am 11.4. 2019 um 17:27:06 Uhr schrieb
tagesspiegel online über Medien
Einige noch nie bewertete Texte
(insgesamt: 47)

am 12.5. 2003 um 05:19:55 Uhr schrieb
wuming über Medien

am 18.5. 2007 um 16:59:24 Uhr schrieb
VV über Medien

am 15.4. 2003 um 01:16:16 Uhr schrieb
wuming über Medien

Einige überdurchschnittlich positiv bewertete

Assoziationen zu »Medien«

lucie blisset schrieb am 25.2. 2001 um 06:36:53 Uhr zu

Medien

Bewertung: 1 Punkt(e)

zeitalter der guten Absichten

auftakt

Agentur bilwet @ elektronische einsamkeit 1 Bi 1 i: 1 1


Mit dem Fall der Mauer sind alle Bedrohungen aus der Welt verschwunden. Nicht nur der Kommunismus hat sich als ungefährlich erwiesen, auch Kernenergie, Aids, Umweltverschmutzung und die Dritte Welt sind nicht halb so schlimm. Wenn sich die Regierungschefs nur dahinterklemmen und die Wirtschaft ihren Teil dazu beisteuert, ist jedes Problem lösbar. Die Bevölkerungen sind mit ihren Mentalitäten ganz klar dafür. Die Bewußtseinsveränderung schien ein Erfolg gewesen zu sein und liegt weit hinter uns. Wenn etwas in der Natur oder in der Menschheit schiefgeht, steht die Organisation parat, um professionelle Hilfe zu bieten. Die Medien stehen allem, was geschieht, prinzipiell sympathisch gegenüber. In einer Welt ohne Gegensätze ist das Böse homöopathisch geworden und ist der Rest des guten Willens. Die dunklen Wolken der Achtziger Jahre mögen zwar verschwunden -sein, aber es trat keine strahlende Luft eines beseelten Kapitalismus an ihre Stelle. Das Klima schien wechselhaft wolkig bei mittleren Temperaturen. Die Wissenschaft davon, wie man selbst Ereignisse zustandebringt, ist in Vergessenheit geraten seit sie zu Evenements geworden sind, die man nur noch besuchen kann.

auftakt 007

wuming schrieb am 24.7. 2010 um 03:17:24 Uhr zu

Medien

Bewertung: 2 Punkt(e)

Medien
a.Journalisten recherchieren immer weniger
Die Befragten gaben mehrheitlich an, dass der Aufdeckungsjournalismus von früher teilweise in Vergessenheit geraten ist. Hinter dem mittlerweile stark ansteigenden Sensations- und Eventjournalismus stünde zumeist eine Charaktershow, so Andy Kaltenbrunner, Gesellschafter des Medienhauses Wien und einer der Herausgeber der Studie. Politiker oder Prominente rückten in der Berichterstattung an die Stelle der reinen Sachverhalte. Dabei sinke die Anzahl der sorgfältig recherchierten Nachrichten sowie die der ausführlichen Hintergrundberichterstattungen auffallend.
Quelle: Die Presse
b.Martin Sonneborn im Gespräch: “Ein Todesurteil gegen mich
Politclown, Guerilla-Journalist oder Etikettenschwindler? Martin Sonneborn über naive Lobbyisten, Guido Westerwelle und die Vorwürfe des ZDF gegen den Satiriker. Seine Undercover-Filme sind eines der Aushängeschilder der heute-show im ZDF: Martin Sonneborn, 45, lockt Politiker und Normalbürger gerne in die Falle. Wegen eines Interviews mit einem Lobbyisten der Pharma-Industrie ist der ehemalige Chef des Satire-Magazins Titanic nun in die Kritik geraten. Es hieß, die ausgestrahlte Passage sei nicht autorisiert gewesen.
Quelle: Süddeutsche

Anmerkung: Hier ist nochmal das betreffende Interview mit dem Pharma-Lobbyisten.

c.Öffentlich-rechtlicher Journalismus: Im Würgegriff der Parteien
Medienpolitik: Parteien haben die öffentlich-rechtlichen Sender fest im GriffFolgen für den Journalismus: Gefälligkeit, Verharmlosung, Bequemlichkeit
Journalistische Glanzstückedie es durchaus gibtwie das NDR-Magazin ,,Zappoder die Reportagen ,,Aghet” und ,,Das Erbe der Quandts” werden lieblos in den dritten Programmen oder nach Mitternacht versendet, also weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit, um niemandem weh zu tun. Zur besten Sendezeit laufen stattdessen belanglose Schmonzetten, Volksmusik oder pseudopolitische Talkshows, in denen die stets gleichen Gesichter ihre Versatzstücke durcheinander rufen. Die Öffentlich-rechtlichen haben sich in eine ruinöse Abwärtsspirale im Wettbewerb mit den Privatsendern begeben. Bei Sportübertragungen oder im Unterhaltungsbereich sind sie kaum noch von diesen unterscheidbar. Drei Beispiele aus diesem Jahr demonstrieren die öffentlich-rechtliche Kapitulation vor der Politik exemplarisch: Regierungssprecher Ulrich Wilhelm, ein Mann mit CSU-Parteibuch, wird Intendant des Bayerischen Rundfunks. Im Gegenzug wird ZDF-Nachrichtensprecher Steffen Seibert neuer Verkünder der Bundesregierungwas jedem journalistischen Berufsethos widerspricht. Und beim Zweiten Deutschen Fernsehen wird der Vertrag von Chefredakteur Nikolaus Brender nicht verlängert – nicht zuletzt dank des emsigen Einsatzes des hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch (CDU).
Die Sender sind zu einem Spielball und personellen Selbstbedienungs- und Selbstversorgungsladen der Politik verkommen.
Quelle: Echo online

voice recorder schrieb am 9.1. 2003 um 02:25:24 Uhr zu

Medien

Bewertung: 2 Punkt(e)




Mobilisierung der
Aufmerksamkeit

Die globale Massage
oder das Geheimnis
der Lady Di

Kritik des
Fernsehens

Verarbeiten,
Speichern, Koppeln

Die Welt ist, was die Medien über sie berichten

Florian Rötzer 07.01.2003

Der jährlich veröffentlichte Tyndall-Bericht erfasst, was die US-Bürger in
den Nachrichten sehen, Ärzte ohne Grenzen weisen auf die in US-Medien
übersehenen humanitären Katastrophen hin

Der Schock der Anschläge vom 11.9., die danach erfolgte Ausrufung des Kriegs
gegen den internationalen Terrorismus auf der ganzen Welt und der demnächst mit
hoher Wahrscheinlichkeit stattfindende Irak-Krieg haben offenbar zumindest ein
Positives mit sich gebracht: Die Amerikaner, die sich trotz des Internet noch
überwiegend über das Fernsehen orientieren, haben im letzten Jahr mehr als sonst
von der Welt außerhalb der USA erfahren. Doch mediale Aufmerksamkeit ist stets
selektiv.




Medien sind die kollektiven Aufmerksamkeitsorgane einer Gesellschaft. Sie selektieren,
was »wichtig« - bedrohlich, neu, faszinierend, von der Normalität abweichend - ist, und
verstärken dadurch und durch wiederholte Berichterstattung bestimmte
Wirklichkeitsausschnitte. Die Konkurrenz auf dem Aufmerksamkeitsmarkt scheint überdies
dafür zu sorgen, dass Ereignisse oder Informationen, die bereits Aufmerksamkeit gefunden
haben, vor allem in großen Medien, noch weitere Aufmerksamkeit erfahren und überall
wiederholt werden. Nachrichten werden daher so produziert wie Prominenz, wobei alles,
was Aufmerksamkeit akkumuliert hat, auch für eine entsprechende gesellschaftliche
Konformität der Wahrnehmung sorgt.



Auf diesem Hintergrund ist natürlich interessant, was Menschen im Internet suchen oder
was sie im Fernsehen angeboten bekommen. Private Fernsehanstalten, die sich im Markt
behaupten müssen, reagieren schnell auf Veränderungen der Zuschauerquote, müssen aber
auch sehen, dass sie für Werbung attraktiv bleiben. Schon aus diesem Grund dürfte es
nach dem 11.9. einen ungeheuren Druck auf die Medien gegeben haben, die Politik von
Präsident Bush patriotisch zu begleiten. Einem Präsidenten, dessen Popularität bei den
Menschen nach den Anschlägen auf über 80 Prozent angewachsen ist und dessen
kriegerische Haltung offenbar überzeugt hat, darf man wahrscheinlich nur mit
kommerziellen Einbußen wirklich kritisch entgegentreten, wenn man nicht zum
Nischenmedium werden will. Auch wenn die Amerikaner gegenüber ihrem Präsidenten,
seiner Politik und dem Irak-Krieg skeptischer geworden sind, hat sich die Medienstrategie
der Bush-Regierung bislang als höchst erfolgreich erwiesen und konnte zahlreiche
Skandale und Probleme mitsamt grundsätzlicher Kritik im Inland beiseite schieben.

Terror und Krieg, der Nahost- und der Irak-Konflikt stehen an der
Spitze der Aufmerksamkeit und verdrängen andere Themen

All das zeigt sich auch im jährlich veröffentlichten Tyndall-Bericht,
der statistisch erfasst, was von den großen US-Fernsehsendern in den Nachrichten
berichtet wird. Allerdings beschränkt sich der Bericht auf die drei großen Sender ABC,
NBC und CBS und bezieht Kabelsender wie Cable News Network oder Fox News von
Rupert Murdoch nicht mit ein, die in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen haben.
Fox News sind beispielsweise zudem noch weniger ausgewogen und erkennbar stärker
rechts gerichtet. Medien interpretieren natürlich Wirklichkeit, aber das ist sehr viel
schwerer »objektiv« zu erfassen als eine statistische Auswertung von Sendezeiten für
bestimmte Themen, wie sie der Tyndall-Bericht bietet.

Insgesamt gibt es bei den drei beobachteten Sendern an jedem Abend jeweils etwa 22
Minuten Nachrichten aus dem In- und Ausland. Die Amerikaner beziehen nach Umfragen
ihr Wissen über die internationale Politik überwiegend von den Fernsehnachrichten zur
Hauptsendezeit. 2002 wurden während 60 Prozent der 5.622 Minuten
Nachrichten-Sendezeit 20 Topstorys behandelt. An erster Stelle stand dabei der
israelisch-palästinensische Konflikt, gefolgt vom Irak, der weiteren Berichterstattung über
die Anschläge vom 11.9. und den Krieg in Afghanistan. Der allgemeine Krieg gegen den
Terrorismus kam auf den vierten Platz. Scharon wurde am meisten erwähnt, gefolgt von
Arafat und dann erst Saddam Hussein.

Ganz deutlich stehen also wie bereits seit September 2001 die Folgen der
Terroranschläge ganz im Vordergrund. das hat auch zur Folge, dass bei den Sendern seit
dem Golfkrieg 1991 wieder Nachrichten aus dem Ausland dominierten. Im Jahr 2000 gab
es neben unter den 20 Topstorys neben den Olympischen Spielen in Australien nur drei
weitere »Auslandsthemen«: die Auseinandersetzung zwischen den kubanischen und
amerikanischen Familienangehörigen über das Kind Elian, den
israelisch-palästinensischen Konflikt und den Anschlag auf den Zerstörer USS Cole in
Jemen. Diese Storys nahmen mit 1.000 Minuten weniger als 20 Prozent der Sendezeit ein.
2002 nahmen die Berichte der Auslandskorrespondenten 40 Prozent der Sendezeit ein,
2000 nicht einmal die Hälfte.

Das heißt natürlich keineswegs, dass eine kritischere oder gar über das Ausland wirklich
informiertere Öffentlichkeit entstanden ist, für die Bush-Regierung aber ist die
Medienaufmerksamkeit damit in die gewünschte Richtung gelenkt worden, auch wenn,
zumindest offiziell, weder das Weiße Haus ( Das Weiße Haus will
auch ein Propagandabüro) noch das Pentagon ein Propagandabüro
eingerichtet haben ( Pentagon denkt über Geheimprogramm zur
Manipulation der öffentlichen Meinung in befreundeten Ländern nach). Schließlich blieb
dann weitaus weniger Zeit, um auf Themen wie die wirtschaftliche Lage, Betrügereien und
Missmanagement bei den Unternehmen, die Verwicklung von Regierungsmitgliedern bis
hin zu Cheney und Bush in Tricksereien, das Gesundheits- oder Bildungssystem oder die
Umwelt einzugehen. Zwar erreichten die Brände in den USA vom letzten Jahr Rang 11,
insgesamt wurde Umweltthemen nur ein Drittel der Zeit wie noch im Jahr 2000
aufgewendet.

Die Berichterstattung über die Abwirtschaftung und den Zusammenbruch von Unternehmen
wie Enron oder WorldCom nahm gerade einmal 10 Prozent der gesamten Berichterstattung
ein. Insgesamt erreichten die Nachrichten über die Wirtschaft etwa denselben Anteil wie
im Jahr 2000, dafür wurde sieben Mal so viel Zeit über den Terrorismus und doppelt so
viel über Kriege berichtet. Die Gewichtung der Auslandsberichterstattung wird aber auch
daran deutlich, dass über die Entführung und Ermordung des Wall Street Journal
Journalisten Daniel Pearl drei Mal solange berichtet wurde als über den Konflikt
zwischen Indien und Pakistan, der möglicherweise zu einem Atomkrieg hätte führen
können.

Interessant für die Ausrichtung der gesellschaftlichen Aufmerksamkeit sind freilich nicht
nur die »prominenten« Themen, sondern auch das, was aus der kollektiven
Aufmerksamkeit herausfällt und damit für einen Großteil der Menschen nicht wirklich
existiert. Wenn die Welt für den einzelnen Menschen oder die Gesellschaft das ist, was
die Medien über sie berichten, besteht die Wirklichkeit aus wenigen gut beleuchteten
Stellen und vielen schwarzen Löchern, wobei dies natürlich auf globaler, regionaler und
lokaler Ebene sehr verschieden aussehen kann. Zudem ist es auch für distanzierte
Betrachter, die allesamt auf Medien als selektive Aufmerksamkeitsorgane angewiesen und
selbst voreingenommen sind, schwer festzustellen, welche Themen nicht oder nicht
genügend beachtet wurden. Je nach Perspektive dürften daher also Listen von Themen
ausfallen, über die zu wenig berichtet wurde.

Die schwarzen Löcher der Wirklichkeit

Die Ärzte ohne Grenzen (MSF) haben es zum fünften Mal versucht, eine solche
Liste mit 10 humanitären Katastrophen aufzustellen, die "von den
US-Medien nicht beachtet wurden". Die zunehmend eskalierenden Konflikte im Kongo und
in Kolumbien wurden zum vierten Mal hintereinander auf die Liste gesetzt. Zu wenig
Aufmerksamkeit haben für die Organisation auch die internationalen humanitären
Abkommen gefunden, was zu einem Abbau des Schutzes von Kriegsflüchtlingen geführt
habe. Der Zugang von Menschen aus armen Ländern zu Medikamenten sei ebenso wenig
beachtet worden wie die Berichterstattung über »vergessene Krankheiten«, wozu
Schlafkrankheit, Malaria oder Tuberkulose zählen, für die es eine Behandlung gäbe.

War nach dem Tyndall-Bericht die britische Königsfamilie im Jahr 2002 26 Minuten lang
Thema der Nachrichtensendungen, so haben 8 der »Top 10«-Liste der Ärzte ohne Grenzen
nur 25 Minuten Aufmerksamkeit erhalten. Über die Hungerkatastrophe in Angola wurde
nur eine Minute berichtet, über den Krieg in Liberia gar nicht. Auch über die
Zwangsrückführung tschetschenischer Flüchtlinge in ihre noch immer mit Krieg und
Brutalität überzogene Heimat sei praktisch ebenso wenig Thema gewesen wie die
Ausbreitung der Kriege in Kolumbien und im Sudan. Das treffe auch auf andere Medien
wie Zeitungen und Radiosender zu (siehe auch zur Medienkritik eines Insiders:
Mehr Hitze als Licht).

Die Ärzte ohne Grenzen kritisieren, dass mit der Ausnahme von wenigen engagierten
Journalisten die Amerikaner viel zu wenig Informationen über den Zustand der Welt
erhielten (vgl. auch Irgendwie nicht von dieser Welt). Das sei gerade
in einer Zeit bedenklich, in der globale Themen immer wichtiger würden.





"Nach der Erfahrung der Ärzte ohne Grenzen ist Schweigen der beste Verbündete
von Gewalt, Straffreiheit und Missachtung", so Nicolas de Torrrente, Direktor von
MSF-USA. "Medienaufmerksamkeit auf schlimme Krisen kann einen unglaublichen
Einfluss auf die Mobilisierung für einen Entschluss haben, der notwendig ist, um zu
Lösungen zu kommen. Aber für die meisten Amerikaner ist es so, als würden diese
gewaltigen menschlichen Katastrophen nicht existieren."






Doch das ist in keinem Land ganz anders. Zudem gibt es keine Medien, die umfassend
berichten könnten, da für die Aufmerksamkeit die Zeit die knappste Ressource ist und
vieles gleichzeitig geschieht. Aufmerksamkeit ist stets selektiv, ökonomisch auf den Markt
ausgerichtete Medien spitzen diese Selektivität noch weiter zu, schließlich kostet breitere
Berichterstattung entsprechend mehr und muss sich auch in Quote umsetzen. In der
globalen Konkurrenz der Medien, die mit Satellitenfernsehen und Internet stattfindet,
dürfte sich neben der Medienkonzentration auch eine weitere Themenkonzentration
durchsetzen. Das würde die schwarzen Löcher in der Wirklichkeit noch weiter
vergrößern. Aus diesen Gründen dürfte die Informationsarbeit von NGOs wie den Ärzten
ohne Grenzen, Amnesty oder Greenpeace, um nur ein paar zu nennen, eine immer
wichtigere Rolle auch für die Informationserhellung der Welt zufallen.
















Kommentare:
Wieso bei sich ernten, (Fredda, 8.1.2003 1:16)
Diese positiven Nachrichten (Christian Zalto, 8.1.2003 1:09)
Wollen wir es uns mal nicht zu einfach machen okay ? (Omala, 7.1.2003 23:56)
mehr...










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wuming schrieb am 24.3. 2003 um 02:51:03 Uhr zu

Medien

Bewertung: 1 Punkt(e)

Gegenwart zu verstehen! Wir sind heute ganz radikal! Wir begreifen die gesellschaftliche Wirklichkeit als Konstrukt. «
DER KRITISCHE SOZIOLOGE:
>,Was soll daran radikal sein, dass man die Realität dem eigenen Interpretieren unterwirft? Radikal wären Sie nur, wenn Sie etwas zur materiellen Befreiung der Menschen von der schlechten gesellschaftlichen Realität beitragen würden, und sei es nur durch kritisch-dialektische Analyse der Welt. Sie sind nicht radikal. Oder genauer: Sie sind radikal konservativ
DER KONSTRUKTIVIST:
>,Wer wie Sie bessere Gesellschaften schaffen will, maßt sich an, für alle sprechen zu können

DER KRITISCHE SOZIOLOGE:
»Für alle spricht auch jeder Statistiker.«

DER KONSTRUKTIVIST:

»Sie machen das aber mit einem ethischen Ziel - noch dazu mit einem überholten, denn die bessere Gesellschaft ist schon realisiert. Frauen sind beruflich gleichberechtigt. jeder kann etwas werden, wenn er nur will
DER KRITISCHE SOZIOLOGE:
»Sie haben zuviel amerikanische Fernsehserien gesehen.-

DER KONSTRUKTIVIST:

»Wir sind in der Wissenschaft dabei, alle Probleme einer Sekundärcodierung im Sinne eines Re-Writings zu unterziehen. Es grenzt an Fahrlässigkeit, wenn man heute noch unbeschwert von Realität redet oder von Objektivität, Wahrheit, Authentizität. Es gibt nicht die Wahrheit. Es gibt nur viele Wahrheiten. Die holistische Betrachtung gesellschaftlicher Totalität durch die Frankfurter Schule ist alteuropäisch. Das ist fossiles Gedankengut, ein Holzweg
DER KRITISCHE SOZIOLOGE:
»Wenn Sie sagen, dass es viele Wahrheiten gibt - auch hier sagen Sie >es gibt, -, wie beweisen Sie dann Ihre eigene Theorie, die nach Ihren eigenen Prämissen nur eine unter vielen ist
DER KONS@l@RUKTIVIST:
»Ich mache nur ein Theorieangebot. Mehr kann ich gar nicht machen. Ich kann nur darauf hoffen, dass das Kosten-Nutzen-Verhältnis bei meiner Theorie stimmt. Theorien sind Instrumente zur ProblemlösungDER KRITISCHE SOZIOLOGE: »Heißt das: Wenn Sie den Herrschenden nützen, ist Ihre Theorie gerechtfertigt? Ist das ihr Wahrheitskriterium?«
DER KONSTRUKTIVIST:
»Der Konstruktivismus hat sich auch schon in Bereichen der Famillentherapie als sehr nützlich erwiesen.«

72

DER KRI-I@ISCliE SOZIOLOGE: »Therapeutischer Nutzen als Wahrheitskriterium v ist New Age

DER KONSI@RUK@I'IVIST:

(beleidigt) "Der Konstruktivismus hat das neuzei pluralistischen, individuallsierten Lebensform des die gesellschaftliche Wirklichkeit als Konstrukt be anderen Kommunikationstheorlen überlegen. Wir s Wir werfen ein neues Licht auf zentrale Gegenstän onsforschung.«

Ein Kleinkind läuft mit einem Dotcom durch die M ruft - wie der Dotcom im Werbespot - mit Pieps-Sti Licht
Ein Dotcom ist ein kleiner, runder Auf kleber - i Babygesicht -, den man auf den Fernsehbildschirm liert der Dotcom, wie lang man bei einem Kanal, blieben ist. Wenn der Dotcom sich hinreichend »schickt man ihn ein und kann Preise gewinnen.

DER KRII'ISCIII-', SOZIOI,OGE: @>Wenn man die reale Welt betrachtet, besteht das, w mus als Freiheit erscheint, lediglich in Freiheitsgrad Eigengesetzlichkeiten mehr oder weniger zulassen.

DER KONS'I'RUKTIVIST:

»Auf jeden Fall ist Adorno nicht die neuzeitliche L ist die neue Zeit des epistemologischen Denkens. D DI'e Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichke indem sie gesellschaftliche Institutionen anerkenne sellschaftliche Wirklichkeiten glauben. Es entsteht tentionalität.@,
DER KRi'riscii@.' Sozioi,oc3E: »Damit hat Searle nur zur Hälfte Recht. Er leugn Intentionalität, zu der Menschen fähig sind. Die M nur an etwas Gemeinsames. Sie sind in der Lage, ge gegebene gesellschaftliche Realität wahrzunehmen u sogar vernünftig damit umzugehen.
Übrigens ist auch Ihr realitätsuntüchtiges Desinte objektiv gesellschaftlich bestimmt, Ihr Relativismu fordistischen Flexl'...«

solarschule schrieb am 20.2. 2003 um 23:14:19 Uhr zu

Medien

Bewertung: 1 Punkt(e)

DER MODERATOR:

»Wir sollten diese normativistisch gefärbte Debatte abbrechen und unserem Kollegen die Möglichkeit geben, mit seinen wertneutralen Forschungsergebnissen fortzufahren.«
DER INTERNETFORSCHER:
»Meine Vision ist der Aufbau virtueller Shopping Malls. Meine Mission ist die wissenschaftliche Analyse der Beeinflussung potenziellen Kaufverhaltens durch gestalterische Elemente. Das ist eine gegenüber dem Auftraggeber neutrale Forschung. Ich könnte meine Ergebnisse genau so gut einem Unternehmen anbieten, das Video On Demand verkauftEr deckt die ganze Tabelle auf.
»Bei niedrz'gem emotionalen und hohem kognitiven Involvement kann das Searching zu vereinfachten Kaufentscheidungen führen. Bei hohem emotionalen und hohem kognitiven Involvement kann das Searching zu extensl'Ven Kaufentscheidungen führen

Im Publikum spielt ein Handy fünf Mal hintereinander La Cucuracha, während der Besitzer in seiner Tasche danach sucht. Dann sagt er in sein Handy: »ja, ich bin jetzt hier beim Kongress. ja, ich bin gut angekommen. Und wo bist Du? Im Zug? Du siehst gerade den Rhein? Bei Boppard? Schön! ja, ich habe Spaß


In der Pause

Schönen Tag noch

Die Cafeteria des Kongresspalastes ist ein In-Place. Sie ist rundum mit Lautsprechern ausgestattet, die Bässe besonders gut wiedergeben. Eine weibliche Stimme kommt aus dem Lautsprecher: »Teasing me. Teasing me. Teasing nie. Teasing me. Teasing me«, und so weiter ohne Ende. Abends treffen sich hier gestylte Leute. jetzt ist aber nicht Abend, sondern Vormittag, es gibt hier nur einige Wissenschaftler. Auf die Bitte eines Kongressteilnehmers, die Beschallung leiser zu machen, weil hier Leute sind, die miteinander reden wollen, schreit der )'unge Kellner in den Lärm: »Sorry, das geht nicht, das Publikum will das hier soAuf den Hinweis, dass das Publikum nur aus ein paar Wissenschaftlern besteht, schreit der Kellner: »Sorry, das ist unser Prinzip, wir sind hier kein Altersheim« und dreht die Musik noch lauter.



32

DER KONGRESSTEILNEHMER:

»Dann gehen wir woanders hin

DER JUNGE KELLNER:

»Einen schönen Tag noch und ein wunderschönes
DER KONGRESSTEILNFI-IMER: (beim Hinausgehen, zu einem anderen Tellneh lohn-Leute sind zwar in ihrem Beruf flexibilis ihrer Kundschaft reagieren sie so unflexibel wie
DER ANI)FRE:
@,Sie tun nichts für Dich und schreien Dir zynisc terher.
Überhaupt: jeder Depp brüllt einem heute nach. Was fällt den Leuten eigentlich ein, so ve Was geht es 'eden Idioten an, ob ich einen schön Vielleicht wünsche ich mir einen unschönen, la
DER ERSTE:
»Ich habe da eine soziologische These: Schöne Wirklichkeit @Rationallsier mich nicht weg!,.
D F, R A N 1) ER f,:
»Warum das denn das?<,
DER ERSTE:

»Fast jeder hat heute Angst, seinenjob zu verlie zu bekämpfen, betont man demonstrativ Koop alles tun! Man wünscht dem Gegenüber doch ein Da man heute idealistisch denkt, glaubt man, in wegrationallsiert, wenn man sich gutartig zeigt um geht, die Beschallung leiser zu drehen, aber Chef mit Totschlag gedroht.«

DER

»Dem nächsten, der mir @Einen schönen Tag n ich sagen: >Keine Angst, ich schlage Sie nicht t

Alle stehen in den Fluren und in der Vorhalle des K man nur hier reden und auch rauchen kann.

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