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Willst du was Megakrasses kochen?
 Das garstig schmeckt und erst nach Wochen 
 fertig wird und auch noch stinkt?
 Hier sei jetzt das Rezept verlinkt:
 
 Zuerst mußt du nach Bottrop reisen,
 dort findest du den Hain der Meisen.
 Von dort ist es nicht all zu weit
 zur Samenhandlung Walterscheidt.
 
 Die Walterscheidtens sammeln wacker
 seit Jahr und Tag vom Rübenacker,
 was dumme Vögel liegenlassen
 und tragen es in großen Tassen
 
 in ihr Geschäft. Dort wird´s sogleich,
 befreit von Erde, butterweich
 gebettet in ein Bett aus Mist,
 zu reifen, bis es fertig ist.
 
 Für wenig Euro, hier die Warnung,
 erhältst du weiter nichts als Tarnung.
 Prass´ ordentlich mit den Penunzen,
 laß dich nicht lumpen, spende Unzen.
 
 Wieder zuhaus holst du jetzt schnell
 vom Sideboard (küchenwärts) das Fell,
 das du mit Mehlstaubmotten füllst.
 Dann lakenmäßig fest umhüllst.
 
 Der AEG wird angefacht,
 so... Stufe sieben, Stufe acht.
 Die Pampe schütten mit Elan,
 im Radio, hörst du, singt »Der Plan«.
 
 Der Herd muß glühen, sozirot!
 Sonst ist die Lauge früh schon tot.
 Das Zeug muß höllisch sich erhitzen.
 Beim Rühren sollst du gerne schwitzen.
 
 Von Billy, deinem Holzregal,
 nimm Mäuseköttel, kleine Zahl
 schon reicht, um den Prozess zu steigern.
 Gib acht, die Brühe wird sich weigern.
 
 Gib´ Melkfett zu, laß es erkalten.
 Vergiß nicht: Ofen runterschalten! 
 Zuguterletzt, in technico,
 stell´ noch den Topf in den Frigo.
 
 Nun mußt du warten, wochenlang,
 und manchmal wird dir dabei bang!
 Doch wird Geduld mit Rubedo belohnt,
 die schon dem Frostding innewohnt.
 
 Ab auf die Rippenheizung bis um Zehn,
 drin Löffel ab und zu mal dreh´n,
 bis alles Feste flüssig wie Melasse.
 Inzwischen hol dir eine Tasse. 
 
 Der Wein der Leisen ist vollbracht!
 Heb´ das Gefäß mit sanfter Macht,
 nimm einen tiefen Schluck... Nein! Halt!
 War´n Witz! Zu spät. Der Jung´, schon kalt. 
 
 
 
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