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So wird die parlamentarische Taktik der Ermüdungsrede bezeichnet, da halten dann einzelne Abgeordnete 8 Stunden eine Rede O. F. Antricks (SPD) 1905 eingedenk, oder die Republikaner, bzw. Demokraten im US-Senat sprechen als Fraktion 40 Stunden am Streifen, und weil sie nicht einmal wie im deutschen Bundestag eine Verpflichtung haben, sich zur Sache zu äußern, sieht das dann nach relativ kurzer Zeit allen Ernstes so aus, dass die sich Kochrezepte vorlesen oder alberne Witze erzählen - »Was macht ein Bolschewik, wenn er ins Rote Meer fällt?« Sinn des Ganzen ist es, missliebige Abstimmungen herauszuziehen, welchen Sinn das im Einzelnen machen soll, dazu bin ich politisch nicht beschlagen genug, schließlich lernt man doch schon als Kind, dass aufgeschoben nicht aufgehoben ist. Sonderbarerweise werden Filibuster-Debatten von den Medien durchaus positiv oder schmunzelnd kopfschüttelnd aufgenommen, als ob man die lieben Kleinen beim Trotzen ertappt hätte. Mein persönliches Gerechtigkeitsempfinden wird von solchen Spielen angenagt, Elefantenrennen ist gemein gegenüber allen, die im Windschatten fahren müssen. Und ich habe das Gefühl, diese Filibustierer sitzen überall, das wird langsam zur Paranoia, weil sich immer und überall dieses Gefühl breitmacht »Wieso geht das hier denn nicht mal schneller?«, und dann steht man als der getriebene Stadtmensch da vor diesen ganzen Landwirtschaftsministergesichtern vom Schlag eines Kurt Beck - inzwischen nämlich sind die Sozis dick und die CDU hat die protestantische Getriebenenvisage bekommen, Schäuble, Glos, Kauder, die alle, das wird nicht mehr lange dauern, da ist die Merkel die einzige emotionale Fettecke bei denen, mit ihrem Grünkohlrezept in der Süddeutschen hat sie da bei mir schon Boden gut gemacht.
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