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Christine schrieb am 28.10. 2010 um 06:40:55 Uhr über

geträumt

1998 wollte ich an die wiener uniklinik, um als anästhesist zu arbeiten. zimpfer gefiel mir. kurz danach wurde ich redakteur. schlaf verbindet weniger als ein gespräch, schweigen weniger als wortwechsel. erst wenn ich die gedanken des anderen kenne, kann ich ihn fühlen. schlaf verbindet nicht. du kannst tausende narkosen machen und bleibst doch einsam. erst wenn du weißt, was der andere von dir erwartet, und darauf tatsächlich eingehen kannst, bist du weniger einsam. wenn du davon leben kannst, ist es ein glück. es war schon extrem, in der intensivtherapie durchzustarten, in der ich den mutmaßlichen willen checklistenmäßig zu ahnen versuchen musste. dagegen ist jede kleinfingerelevation unter hypnose galaktisch. liebe gibt es da nur als die eigenliebe des anderen, die du stabilisierst. dann wenigstens auf musik zurückgreifen zu können, um dem empty touch so etwas wie nähe beizugeben, setzt voraus, dass du auch nur einen bruchteil der unausgesprochenen gedanken deines gegenübers ahnst. sicherer ist das unmittelbare monitoring alles dokumentierbaren, um tatsächliche trends zu erahnen und die tiefe der trance abzuschätzen. es gibt nichts kostbareres als diese leere, die du ihm bieten kannst. nur die hilft ihm, sich wieder selbst zu strukturieren. deine nähe kann nicht sein ziel sein, sie ist ihm nur mittel zum zweck. trotzdem ist der moment nicht nur für ihn einmalig. es ist wie der blickkontakt beim kartenabreißen im kino.


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