Manchmal nimmt der Alkohol eben doch eines Menschen Würde. Scheiße. Scham. Schnell zum Supermarkt, Müller Milch Schoko, Brötchen, lecker Käse, den schweizer Rohmilchkäse für 20 Euro das Kilo, heute mal was Gutes gönnen, Konsum heitert auf. Baden mit Zeitung. Frühstücken. Scham. Musik, Lautstärke im Anschlag, übertönt es nicht mein beschissenes Gefühl. Kühlschrank auf, ist noch Bier da, das ist ja wenigstens etwas. Nach drei Dosen zum Supermarkt. Rest Käse gegen Bier eintauschen. Die Musik macht wieder Spaß. Jan anrufen, berichten, er sagt, ich sei ein Idiot, lachen. Bier schmeckt und hilft. Ach, scheiß drauf, man ist nur einmal jung. Jan kommt vorbei, nimmt Gott sei Dank noch Bier mit. Später ins »Downtown«, danach in die »Blockhütte«, die Bedienung sieht nett aus. Kurze trinken ist sonst gar nicht meine Art, doofe Gespräche an der Pissrinne, die Bedienung hat Feierabend, Billiard klappt nicht mehr, treffe nichts, Flippern dauert pro Ball zehn Sekunden, ich kokettiere mit meiner Unfähigkeit, die Bedienung findet es lustig. Lücken. Raus. Zu dritt. Lücken. Jan steigt ins Taxi. Lücken. Wohnung. Lücken. Hitze. Lücken. Ich wache auf. Kopfschmerzen. Pissen. Zurück ins Bett. Bin Im-falschen-Bett.
Nun, man gewöhnt sich an alles.