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Ich könnte meine Träume aufschreiben und einen Band Abenteuergeschichten damit veröffentlichen. Na ja, aufgeschrieben habe ich davon ja schon sehr viele, sie geistern hier herum, und wenn ich sie lese stehen sie mir wieder so klar vor Augen wie in der Nacht, in der ich sie träumte. Aber Traumdeutungen waren jedes Mal sinnlos. Ich habe geträumt, mein Opa wäre gestorben, viele Jahre bevor er tatsächlich starb, und als er gestorben war, sass er Monate später lebendig auf seiner Couch, und ich wusste, dass er nur noch ein Jahr zu leben hatte. Ich träumte Atomexplosionen, rauf- und runterfahrende Aufzüge, von jeder Menge Scheiße und Blut, Science Fiction und Western; ich war ich selbst und war hundertmal jemand anderes. Nie hatte das großartig etwas mit mir und meinem Leben zu tun, außer, dass winzige, unwichtige Begebenheiten eingeflochten wurden - Dinge, die ich im Fernsehen gesehen hatte, Gespräche über irgendetwas, kurze Momente. In Sachen Traumdeutung habe ich es immer mit dem guten alten Scrooge gehalten: Was sagt mir, dass du nicht nur ein Stückchen Käse von gestern abend bist?
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