Weinfest

Ein Wort mit hohem Kalauerpotential. Zum einen kann man das Getränk Wein mit der Tätigkeit des weinens durcheinanderwerfen, zum anderen kann das Fest zum Zustand fest verdreht werden. Für die beiden Wortbestandteile gibt es also jeweils zwei Bedeutungen, womit man auf insgesamt 2^2-1 mögliche Kalauer kommt. Oder hab ich mich verrechnet?

Die gute alte Zeit:
Früher war auf den Winzerfesten noch wirklich was los. Die Leute kamen sonderzügeweise, um mitzufeiern. Diejenigen, die auf Kegelausflug waren, verpassten teilweise absichtlich den Bus nach hause, weil der ja schon um ein uhr nachts wieder fuhr. Die sind dann mit dem Taxi gefahren. »Eine Ruhrgebietstour muss mindestens drin sein diese Nacht.« war damals der Spruch unter Taxifahrern.
Heute fahren die Kegelklubs nach Mallorca oder auf die Malediven. Und diejenigen, die trotzdem noch nach Rüdesheim, Königswinter oder Bad Hönningen kommen, müssen so aufs Geld achten, daß so gut wie gar nix getrunken wird und erst recht wird nicht der Bus verpaßt.

In Wattenscheid gibt es auch jedes Jahr ein bis zwei Weinfeste. Dann stellt man mal wieder ein paar nutzlose Buden in die Innenstadt, baut vor meiner Haustür Sitzgelegenheiten auf und schenkt Wein aus. Nehme ich an. Ich ignoriere derlei meistens.

Es gab in dem Stadtteil, in dem ich wohnte, einmal pro Jahr ein Weinfest. Das hatte den Sinn, daß die pubertierenden anständigen Jungs und Mädels dann immer hinfuhren; die die noch eine neue Partnerschaft eingehen wollten, durften natürlich nicht allzuviel trinken, während die andere Gruppe sich hemmungslos besoff.